Sprungmarken
30.01.2018

Doppelter Gewinn für den Umweltschutz

Umweltministerin Ulrike Höfken präsentiert den Förderbescheid für den Irscher Bach
Umweltministerin Ulrike Höfken präsentiert den Förderbescheid für den Irscher Bach, den sie an Oberbürgermeister Wolfram Leibe (l.) und Baudezernent Andreas Ludwig (2.v. r.) überreicht. Die SGD Nord ist bei dem Termin durch Alfred Weinandy verteten.
Die Abwehr von Hochwassergefahren und die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes sind zwei zentrale Herausforderungen im Umweltschutz. Dank zweier Landeszuschüsse über 270.000 und 15.000 Euro für die Renaturierung des Irscher Bachs und die Profilierung des Energie- und Technikparks (ETP) als nachhaltiges Gewerbegebiet macht sich Trier als Vorreiter im Umweltschutz einen Namen.

Die Renaturierung des Irscher Bachs, bei dem die Förderung von 270.000 Euro rund 90 Prozent der Gesamtkosten abdecken soll, ist ein Vorgriff auf ein Konzept zum Hochwasserschutz, das für die ganze Stadt entsteht. Nach Einschätzung von Landesumweltministerin Ulrike Höfken, die für die Übergabe der Förderbescheide am vergangenen Montag nach Trier gekommen war, übernimmt die Stadt damit eine Vorreiterrolle in Rheinland-Pfalz.

Vorfreunde auf die Einweihung

Der Irscher Bach wird auf einer Länge von 300 Metern in drei Abschnitten aus seinem künstlichen Korsett aus Beton-Halbschalen befreit und renaturiert. Außerdem soll die Böschung wieder naturnah angelegt werden. Die Ministerin freut sich schon auf den Einweihungstermin, wenn sie sich das renaturierte Gewässer vor Ort anschauen kann. Im Mai 2017 hatte Höfken breits an der Einweihung des renaturierten Bach im Aveler Tal teilgenommen. Die Ministerin dankte der Stadt Trier für ihr „großes Engagement" in diesem Bereich. Auch kleinere Gewässer leisten, ergänzte Baudezernent Andreas Ludwig bei der Übergabe des Bescheids im Rathaus, in einem renaturiertem Zustand viel mehr für den Hochwasserschutz als kanalisierte Bäche. OB Wolfram Leibe lobte, dass bei dem Projekt mit dem „blauen Klassenzimmer" in der Grundschule Irsch die Umwelterziehung eine wichtige Rolle spielt. Er hob die „ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der SGD Nord" bei der Gewässerrenaturierung hervor.

Nachhaltiges Gewerbegebiet

Bei dem zweiten Termin der Ministerin in Trier war der Zuschuss mit rund 15.000 Euro zwar deutlich geringer, das geförderte Projekt ist aber erheblich größer als die Bach-Renaturierung. Das Land fördert die rund 50.000 Euro teure Zertifizierung des ETP als nachhaltiges Gewerbegebiet. Damit die Stadtwerke für ihr Gemeinschaftsprojekt mit der Stadtverwaltung die Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen erhalten, werden die Rohstoffbeschaffung für den Um- und Neubau der Immobilien ebenso unter die Lupe genommen wie die Elektromobilität und die Arbeitsbedingungen.

Die Vorarbeiten für die Zertifizierung, die erst mit dem Abschluss des Projekts beendet ist, fließen direkt in die Planung ein. „Wir verfolgen bei der Entwicklung des ETP ein nachhaltiges und ressourceneffizientes Konzept – von der Gebäudegestaltung über die Informationstechnologie bis zu den Arbeitsabläufen", betonte SWT-Technikvorstand Arndt Müller. Die Stadtwerke sind optimistisch, demnächst eine erste Vorstufe der Zertifizierung zu erhalten Die Signale der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen seien positiv.