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12.03.2013

Doppelter Fortschritt bei den Kitas

Die Kita Trimmelter Hof ist die größte städtische Einrichtung. Zur Betreuung der Kinder steht ein großes Außengelände zur Verfügung. Besonders beliebt ist die Nestschaukel.
Die Kita Trimmelter Hof ist die größte städtische Einrichtung. Zur Betreuung der Kinder steht ein großes Außengelände zur Verfügung. Besonders beliebt ist die Nestschaukel.
Mit Hochdruck baut die Stadt Trier die Betreuungsplätze für Kleinkinder aus. Sie geht dabei deutlich über die Vorgaben des Bundes hinaus, für 35 Prozent aller Kinder bis drei Jahre ein Angebot bereitzustellen. Gleichzeitig wird die Qualität des pädagogischen Angebots verbessert: Die vier städtischen Kitas haben jetzt ein verbindliches Leitbild.

In den städtischen Kitas Alt-Tarforst, Feyen, Trimmelter Hof und Burgunder Straße mit insgesamt 75 Mitarbeitern sollen die Kinder durch eine liebevolle und konsequente Betreuung individuell gefördert werden. Das aufwändige Qualitätsmanagement ist nach Aussage von Jugendamtsleiter Achim Hettinger nicht nur wegen des erhöhten Ausbautempos unerlässlich, sondern auch wegen der gewachsenen gesellschaftlichen Anforderungen und der hohen Erwartungen der Eltern, die vielfältige Mitbestimmungsrechte haben. Daher ist Transparenz ein zentraler Bestandteil des Konzepts.

Ein fest vereinbartes Ziel im Kleinkindbereich ist die Entstehung einer verbindlichen Beziehung zu einer Erzieherin in der Eingewöhnungsphase. Die Betreuerinnen sollen zudem noch genauer hinsehen, um mögliche Probleme noch früher zu erkennen. Au-ßerdem sollen sie, so Bürgermeisterin Angelika Birk, immer wieder hinterfragen, ob sie im Alltag ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Die detaillierten Ziele wurden den Kitas aber nicht von oben diktiert, sondern eigenständig im Team entwickelt.

Mit großen Schritten nähert sich die Stadt nach Einschätzung von Birk ihrem Ausbauziel bei der Kleinkindbetreuung. Für Babys bis ein Jahr wünschen sich nach einer Umfrage des Jugendamts von 2012 fast 17 Prozent der Eltern einen Platz in Trier. Für die Ein- bis Zweijährigen sind es fast 65 und knapp 90 Prozent bei den Zwei- bis Dreijährigen. Diese Zahlen liegen weit über den 35 Prozent der unter Dreijährigen, die die Bundesregierung zum Stichtag 1. August vorgibt.

Vor zehn Jahren gab es in Trier erst 71 Plätze für Kleinkinder (6,8 Prozent der Altersgruppe), 3431 für die Gruppe von drei bis sechs Jahre und 479 Plätze für Grundschüler. Nach dem Kindertagesstättenbedarfsplan will die Stadt mit den freien Trägern maximal 1500 Plätze für unter Dreijährige in Einrichtungen und der Tagespflege schaffen. Sie orientiert sich dabei an der tatsächlichen Nachfrage. Derzeit gibt es 980 Plätze, 300 sind in Planung. Die Gesamtzahl von 1280 bedeutet, dass der Bedarf dann zu 86 Prozent gedeckt ist.

Eine Hauptrolle bei der Erreichung dieser Ziele spielen diverse Bauprojekte. Im Juni beginnt die Errichtung der Kita St. Peter in Ehrang, für das neue Angebot im Baugebiet BU 13 läuft der Architekturwettbewerb. In Feyen sind Kitas geplant im Castelnau-Gebiet und neben der Grundschule. Wenn der Stadtrat am 14. März grünes Licht gibt, öffnet erstmals ein Waldkindergarten in Trier.

Das Angebot wird zudem verbessert durch einige Umzüge. So bezieht die bisher neben der Basilika angesiedelte Einrichtung der Lebenshilfe größere Räume auf dem Petrisberg, die die Montessori-Kita durch ihren Wechsel in den Wissenschaftspark frei gemacht hat.