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16.10.2018

Die Tricks des Bilderdoktors

Restaurator Dimitri Scher zeigt den Kindern, mit welchen Werkzeugen und Mitteln er alte Bilder wieder zum Glänzen bringt.
Restaurator Dimitri Scher zeigt den Kindern, mit welchen Werkzeugen und Mitteln er alte Bilder wieder zum Glänzen bringt. Foto: Stadtmuseum

Zum Türöffner-Tag der „Sendung mit der Maus" nutzten am 3. Oktober über 100 Kinder die Gelegenheit, im Stadtmuseum Simeonstift einen Blick in die faszinierende Welt der Gemälderestaurierung zu werfen. Der „Bilderdoktor" Dimitri Scher erklärte seinen staunenden Zuhörern die Tricks, mit denen alten Gemälden wieder frischer Glanz verliehen werden kann.

Die Augen der kleinen Zuschauer folgen fasziniert den Händen von Restaurator Dimitri Scher, der in kreisenden Bewegungen ein Wattestäbchen über die Leinwand bewegt. Schmutz und Staub bleiben an der Baumwolle haften und legen Zentimeter für Zentimeter die leuchtenden Farben des darunterliegenden Gemäldes frei. Was wohl schließlich zum Vorschein kommen mag?

Zum Türöffner-Tag der „Sendung mit der Maus" öffneten sich in ganz Deutschland knapp 800 Türen, um Kindern einen Einblick in sonst verborgene, aber spannende Bereiche zu geben – vom Schaukelbauer bis zum Klavierstimmer. Zum zweiten Mal beteiligte sich auch das Trierer Stadtmuseum Simeonstift an der Aktion der WDR-Sendung und lud Kinder bei freiem Eintritt ein, dem Gemälderestaurator Dimitri Scher bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. „Wir wurden mit Anmeldungen regelrecht überrannt", berichtet Dr. Dorothée Henschel, Leiterin der Abteilung Kulturelle Bildung im Stadtmuseum. „Wir mussten sogar noch einen Zusatztermin anbieten, um der Nachfrage gerecht zu werden". Über den Tag folgten über 100 Kinder aus Trier und der Umgebung der Einladung des Museums.

In der Restaurierungswerkstatt durften sie nicht nur zuschauen, sondern auch selbst Hand anlegen. Nach den Erklärungen des Restaurators, denen die jungen Zuhörer gebannt folgten, konnte jedes Kind sich als „Bilderdoktor" versuchen und vorsichtig ein kleines Stück der Leinwand reinigen. „Das ist schön zu sehen, wie toll die Farben wieder leuchten", meinte der siebenjährige Felix, nachdem er an der Reihe war. „Aber es dauert bestimmt auch lange, bis man mit einem großen Bild fertig ist."

Kindern einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und ihre Neugier auf die Welt zu fördern – das ist die Idee hinter dem Türöffner-Tag und der Sendung mit der Maus. Wer den Tag im Museum verpasst hat und nicht bis zum nächsten Jahr warten möchte, kann in der WDR-Mediathek die Sachgeschichte mit dem Titel „Museumsrestaurator" anschauen, die im Vorfeld des Türöffner-Tags im Stadtmuseum gedreht wurde. Dimitri Scher erklärt hier in kindgerechter Weise, wie ein Gemälde von Schmutz und Rissen befreit wird, um anschließend wieder die Augen der Museumsbesucher zu erfreuen.