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29.10.2013

Die Arbeit hat sich gelohnt

Foto: Historisches Foto mit Gästen aus Fort worth vor der Porta Nigra.
Das Foto aus den ersten Tagen der Partnerschaft zeigt OB Felix Zimmermann und Hilde Horchler (Mitte, ohne Hut) mit einigen „Cowboys“ aus Fort Worth vor dem Trierer Wahrzeichen. Foto: FWGT
„Work for it – Arbeiten Sie daran!“ Diese Ermunterung richtete Fort Worths damaliger Bürgermeister Bob Bolen 1985 an die aus Freiburg in die USA übergesiedelte Hilde Horchler, als diese ihn auf die Gründung einer Partnerschaft mit einer deutschen Stadt ansprach. Horchler nahm ihren Bürgermeister beim Wort und schrieb Briefe an fünf deutsche Städte, von denen nur Trier Interesse an einer Städtepartnerschaft mit Fort Worth im Bundesstaat Texas bekundete. „Nach unzähligen Gesprächen, Meetings, Verhandlungen, Entscheidungen und vielseitiger Korrespondenz feierten wir am 13. Juli 1987 im Rathaus von Fort Worth die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags in einer emotionalen Feierstunde“, erinnert sich Horchler, deren Engagement für die Städtefreundschaft bis heute unverzichtbar ist. Ein Jahr später wurde die Zeremonie in Trier wiederholt.

„Work for it“ – so lautet auch der Titel der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum der deutsch-amerikanischen Partnerschaft, die zunächst aufgrund der großen räumlichen Distanz auf viel Skepsis stieß. Doch die elektronische Kommunikation und mittlerweile erschwinglichen Flugverbindungen in die USA haben unerwartet viele Begegnungen ermöglicht und das Gemeinschaftsgefühl der Bürger über den Atlantik hinweg gestärkt, wie Gereon Kohl, Präsident der Fort Worth-Gesellschaft Trier, in seinem Beitrag hervorhebt.

Vom Schüleraustauschprogramm bis zu den besonders intensiven Beziehungen der Künstlerszenen beider Städte werden in dem zweisprachigen Band alle Facetten beleuchtet. Viele der in den Partnerschaftsgesellschaften engagierten Bürgerinnen und Bürger schildern ihre ganz persönlichen Trier- und Fort Worth-Highlights.

Unvergessener „Fässanstick“

Die Trierer Alt-OBs Felix Zimmermann und Helmut Schröer kommen ebenso zu Wort wie ihr aktuell amtierender Nachfolger Klaus Jensen. Zimmermann erinnert sich in einer vergnüglichen Anekdote, wie er bei seinem Antrittsbesuch als Gast des lokalpolitisch einflussreichen Ranchers Russel Lancaster die texanische Lebensart inklusive Cowboystiefel, Stetson und Steak vom selbst gezüchteten Angusrind kennen und schätzen lernte. Für Jensen bleibt ein ganz besonderer „Fässanstick“ beim Altstadtfest 2008 unvergessen, der für ihn und seinen texanischen Amtskollegen Mike Moncrief mit einer veritablen Bierdusche endete.

Ihre Bewährungsprobe hatte die Städtepartnerschaft bereits am 11. September 2001 bestanden. Zufällig hielt sich am Tag des Terroranschlags auf das World Trade Center in New York eine 50-köpfige private Reisegruppe aus Fort Worth in Trier auf. Da anschließend der Luftraum weltweit gesperrt wurde, verschob sich der Rückflug der Amerikaner auf unbestimmte Zeit. Während ihres unfreiwillig verlängerten Aufenthalts erhielten die Gäste von ihren Trierer Freunden vielfältige praktische Unterstützung und vor allem menschliche Anteilnahme. Mit den damaligen Geschehnissen befasst sich der Beitrag von Helmut Schröer. Im Original abgedruckte Dankesbriefe aus Fort Worth runden das Bild ab.kig

  • „Work for it“ – 25 Jahre Städtepartnerschaft Trier – Fort Worth, Herausgeber: Fort Worth-Gesellschaft Trier e.V., 104 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Die Festschrift kann gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro per E-Mail (info@fortworth- trier.org) bestellt und im Jugendzentrum Mergener Hof (Rindertanzstraße 4, Telefonnummer: 0651/97848-14, E-Mail: b.bulitta-steimer@mjctrier.de) abgeholt werden.