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29.09.2020

Corona schiebt die Digitalisierung an

Grundschüler lernen mit Tablet-PCs
An die Grundschulen geht rund ein Drittel der neuen digitalen Endgeräte. Die Frage, in welchem Umfang ein Einsatz in den ersten vier Klassen sinnvoll ist, sorgte für eine Kontroverse im Stadtrat. Die AfD kritisierte diesen Schwerpunkt und stimmte daher gegen die Vorlage. Foto: Pixabay
Kurzfristige Bestellung: Dank einer Förderung von rund 740.000 Euro des Bundes und mit Unterstützung des Landes ordert die Stadtverwaltung Ende September 1292 IPads und 510 Laptops für städtische Schulen. Der Stadtrat gab kurz vorher grünes Licht. Die Geräte sollen vor allem soziale Ungleichheiten bei der Schüler-Ausstattung ausgleichen, die spätestens durch den Lockdown deutlich zu Tage traten.

Dieser Aspekt spielt daher in der Liste mit den Voraussetzungen für die Vergabe der Geräte eine zentrale Rolle: Genannt werden soziale Bedürftigkeit, kein eigenes mobiles Endgerät, was wiederum wichtige Unterrichtsziele gefährdet, sowie ein positives pädagogisches Votum der jeweiligen Schule, deren Mitarbeiter den konkreten Bedarf vor Ort beurteilen können.

Die Verteilung der Endgeräte aus dem Sofortausstattungsprogramm geschieht nach folgendem Schlüssel: 33,8 Prozent für die Grundschulen, 41,5 an die Real- und Integrierten Gesamtschulen, 12,2 Prozent für die Gymnasien, 10,4 Prozent an die Berufsbildenden- und 2,2 Prozent an die Förderschulen. Wenn ein Kind von einer Schule in städtischer Trägerschaft zu einer anderen wechselt, kann es sein neues Gerät mitnehmen. Alle haben eine Kamera und können daher auch eingesetzt werden, wenn der Unterricht aus Platzgründen in verschiedenen Räumen stattfinden soll oder es sogar noch einmal zu Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie kommt. Insgesamt erhofft man sich von der Anschaffung einen deutlichen Modernisierungsschub für den Unterricht.

Stadt als Eigentümerin

Die neuen Geräte, die den Schülern überlassen werden, gehen in das Eigentum der Stadt als Schulträger über. Folgekosten durch Wartung und Updates müssen aus ihrem Haushalt finanziert werden. Mit der Bestellung zum 30. September ist nach Einschätzung des Amts für Schulen und Sport der Bedarf der Schulen immer noch nicht komplett gedeckt. Man geht aber immerhin vor einer Versorgung von rund 90 Prozent aus.

Vor dem Stadtrat hatte sich bereits der Steuerungsausschuss mit der Vorlage beschäftigt. Dabei waren noch Fragen einiger Ratsmitglieder aufgekommen, die das Amt für Schulen und Sport zwischen beiden Sitzungen beantwortet hatte. Die Neuanschaffungen werden im Rahmen einer Zusatzvereinbarung des seit einiger Zeit laufenden Digitalpakts des Bundes umgesetzt, bei dem die Stadt von der Förderung profitiert. Bei diesem Programm geht es auch um die Infrastruktur an den Gebäuden, also etwa die Anbindung an ein leistungsfähiges Netz und die WLAN-Anschlüsse. pe

 

 
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