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08.12.2020

Corona kann auch Chancen bieten

Fünf schwarz gekleidete Menschen üben in St. Maximin eine Tanzchoreografie.
Mit „Hear Eyes Move – Dances with Ligeti“ der Wittlicher Choreografin Elisabeth Schilling und ihrer Company gibt es am 3. Oktober 2021 erstmals eine zeitgenössische Tanzproduktion. Sie findet in St. Maximin statt, wo das Ensemble schon 2020 bei einem Workshop gastierte. Foto: boshua

Unter dem Motto „Die Zukunft ist so schön vakant …“, einem Songzitat von Musiker Thees Uhlmann, lädt das Moselmusikfestival für 2021 zu einem Programm mit zunächst 23 Konzerten ein. Angepasst an die erfolgreichen Sicherheits- und Hygienekonzepte dieses Sommers läuft das Programm zwischen 10. Juli und 3. Oktober. Trotz der erschwerten Umstände gibt es erneut ein attraktives Angebot.

Ausnahmetalente wie Kit Armstrong oder „The Tallis Scholars“ treten entlang der Mosel von Luxemburg bis Koblenz auf. Die Elemente des schon bekannten Baukastensystems – insbesondere das Format „Kopfhören“ – wurden weiterentwickelt. Beliebte Klassiker, wie der JTI Jazz-Award und „Jazz im Brunnenhof“ in Kooperation mit der TTM ergänzen das Programm 2021.

Wegen der Unwägbarkeiten durch die Pandemie stellte Intendant Tobias Scharfenberger zum Start des Vorverkaufs erst einen Teil des Programms, die Basis-Variante, vor. Weitere Präsentationen folgen angepasst an aktuelle Entwicklungen im März und Mai 2021. Scharfenberger: „Mit der dreiphasigen Veröffentlichung haben wir einen Weg gefunden, angesichts der Herausforderungen nicht nur flexibel zu reagieren, sondern auch aus unternehmerisch-wirtschaftlicher Sicht die Stabilität des Festivals bestmöglich zu gewährleisten“. Gleichzeitig biete die aktuelle Situation auch ein enormes Potenzial für Innovation und neue Wege.

Möglichst viele Konzerte im Freien

Für die jetzt präsentierten Konzerte gilt ein umfangreiches Schutzkonzept: So gibt es einen Mindestabstand von 1,50 Meter und ein Einbahnstraßensystem. Die Konzerte sind vorrangig im Freien geplant. So bringen Stimmwunder wie Chanda Rule und Michelle David im Format „Freiluftkonzert“ den Brunnenhof oder die Moselauen von Bernkastel-Kues zum Klingen. Mit dem international gefeierten Vokalensemble „The Tallis Scholars“ werden in der Reihe „Nachts in …“ die Gemäuer des Doms zu später Stunde eindrucksvoll erhellt. Ebenso lässt der „Weinklang“ auf dem Moselschiff „River Bär“ und verschiedenen Weingütern wieder exzellente Weine und die Kunst des Musizierens zu einem Gesamtwerk für die Sinne fusionieren. Eine andere sinnliche Erfahrung bietet das weiterentwickelte „Kopfhören“-Format, etwa bei einem Rundgang durch das Landesmuseum.

Im Zeichen der Digitalisierung steht die neue Reihe „Espresso-Konzerteinführungen“. Bei ausgewählten Veranstaltungen bietet das Festival – wie ein guter Espresso – eine konzentrierte Konzerteinführung mit einer guten „Crema“ an Informationen an, damit die Zuhörer das „Aroma“ des Konzertes noch intensiver erleben können. 90 Minuten vorher kann man gegen ein Pfand das Kopfhörpaket mit MP3-Player abholen und Wissenswertes – kombiniert mit einer kleinen Aufmerksamkeit als „Wachmacher“ – zu Komponisten, Werk oder Spielstätte zur Einstimmung auf das Konzert hören.

2021 werden im Rahmen der „Jugendstil“-Reihe erneut talentierte Musikerinnen und Musiker gefördert. Elisabeth Plank bespielt mit Virtuosität auf der Harfe den Innenhof des Kurfürstlichen Palais und das Ensemble „Repercussion“ setzt den Monopteros vom Schloss Monaise mit einer Schlagzeugperformance in Szene.

Beim Vorverkauf für das Basis- Programm 2021 geht das Festival davon aus, dass die Besucherzahlen limitiert sind. Deswegen gibt es ein Ticketsystem, das Abstände zwischen den Plätzen einfügt und den Kauf von bis zu vier zusammenhängenden Tickets ermöglicht. Insgesamt werden nur 30 Prozent der sonst zur Verfügung stehenden Tickets angeboten. Weitere Details und Karten: www.moselmusikfestival.de.

Übersicht der Trierer Konzerte in der RaZ am 15. Dezember.

Petra Lohse