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15.01.2019

Chancen waren selten so gut

Logo: Agentur für Arbeit

Der Winter ist auf dem Arbeitsmarkt der Region Trier angekommen. Die Zahl der Jobsuchenden stieg im Dezember 2018 auf 9140. Dennoch waren seit Ende der 1980er Jahre in einem Dezember noch nie so wenige Menschen ohne Job wie 2018. Im Stadtgebiet stieg die Arbeitslosenquote zwar letzten Monat auf 4,3 Prozent, der langfristige Trend ist aber ebenfalls positiv.

Im Vorjahresvergleich zum Dezember 2017 gab es in Trier einen Rückgang um 106 Arbeitslose. Der Wert lag um 0,3 Prozentpunkte unter der Vergleichszahl von 2017. Für Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, waren daher trotz des saisonal bedingten Anstiegs die Chancen auf dem Arbeitsmarkt „selten so gut wie zur Zeit." Eine weitere gute Nachricht ist, dass in der Region die Zahl der Langzeitsarbeitslosen, die schon seit mindestens zwölf Monaten einen Job suchen, ebenfalls rückläufig ist: Im Vergleich zum Vorjahr sank sie um 408 auf 2155.

Unter den insgesamt 9140 Arbeitslosen, die Ende Dezember in der Region registriert wurden, befanden sich 1005 Jüngere unter 25 Jahren, 2218 Ältere ab 55 sowie 2064 Ausländer und 2155 Langzeitarbeitslose. Das Angebot an freien Stellen in der Region bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau, ist aber insgesamt etwas niedriger als 2017. Den Jobsuchenden standen Ende Dezember 4722 offene Stellen zur Verfügung. Das sind 252 Angebote weniger als im Vorjahr. Besonders viele offene Stellen gibt es in der Zeitarbeit mit einer generell hohen Fluktuation (969 Ausschreibungen), im verarbeitenden Gewerbe (762) und im Handel (560 Angebote). Auch im Gesundheits- und Sozialwesen gibt es mit 359 offenen Stellen anhaltend gute Aussichten.

Unterbeschäftigung genau erfasst

Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um an dieser Stelle mehr Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem Personen ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen gefördert werden. Diese Gruppe umfasste Ende Dezember in der Region Trier 12.956 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote ist seit November auf 4,4 Prozent gestiegen, sank im Vergleich zum Vorjahr aber um 0,3 Prozentpunkte.

Die insgesamt anhaltend positive Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt zeigt sich auch bei dem neuen Jahresvergleich. 2018 ist die Zahl der Arbeitslosen weiter gesunken. Im Jahresdurchschnitt gab es 9418 Menschen ohne Job. Im Vergleich mit 2017 sind dies 1149 Personen weniger. Die Quote sank von 3,7 auf 3,2 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosen ist in fast allen Personengruppen zu beobachten. So waren 2018 5154 Männer ohne Job, 633 weniger als noch 2017. Bei den Frauen lag der Rückgang bei 10,8 Prozent.

Nach dem fluchtbedingten Anstieg der Zahl arbeitsloser Ausländer seit 2015 sank der Bestand der deutschen und ausländischen Arbeitslosen in der Region 2018 prozentual in ähnlichem Umfang. Vergangenes Jahr verringerte sich der Bestand der deutschen Arbeitslosen um elf und der ausländischen um 10,2 Prozent. Nach Aussage von Arbeitsagentur-Chef Wilhelmi ist der Arbeitsmarkt weiterhin stabil und es gibt eine hohe Nachfrage. Er ergänzt: „Unser Ziel für das neue Jahr ist, durch gezielte Unterstützung den Arbeitslosen neue Chancen zu bieten."

Berufsabschluss immer wichtiger

Jobsuchenden ohne Berufsabschluss fällt es oft deutlich schwerer, ihre Arbeitslosigkeit zu beenden. Wilhelmi erläutert Details: „Nur bei circa jeder fünften offenen Stelle ist die Berufsausbildung nicht relevant. Ohne entsprechende berufliche Qualifikationen ist es immer schwieriger, einen Weg aus der Arbeitslosigkeit zu finden." Mit Hilfe geförderter Weiterbildungen versucht die Agentur, bereits vor einem möglichen Jobverlust diese Personen zu unterstützen."

Die Förderung von geringer qualifizierten Personen spielt eine zentrale Rolle für die Arbeitsagenturen und Jobcenter. Verliert eine Person ohne Berufsabschluss ihren Job, ist die Gefahr einer längeren Arbeitslosigkeit größer als bei Personen, die eine Ausbildung nachweisen können. Das in diesem Monat in Kraft getretene Qualifizierungschancengesetz bietet dafür vielfältige Möglichkeiten an den Schnittstellen zwischen den Agenturen und Jobcentern sowie den Unternehmen.