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29.01.2019

Ticketverkauf am Theater boomt

Eingangssituation am Theater mit Programmheft Februar 2019
Das Programm des Theaters kommt an beim Publikum – in der aktuellen Spielzeit wurden bereits 77.000 Tickets verkauft. Nun steht die Sanierung des Hauses an, das in den 60er-Jahren gebaut wurde.

Das Theater Trier verzeichnet deutliche Steigerungen beim Ticketverkauf: So wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt in der aktuellen Spielzeit 23.000 Karten mehr verkauft, als in der Saison 2017/18 im gleichen Zeitraum. Unterdessen soll der Stadtrat über die Frage zur Sanierung des maroden Hauses entscheiden. Die AfD bringt hierzu einen gewichtigen Änderungsantrag ein.

An die 3000 Tickets werden derzeit pro Woche im Theater Trier verkauft. Die Besucherzahlen liegen deutlich über den Vorjahren. Das zeigen aktuelle Zahlen des Theaters, die Kulturdezernent Thomas Schmitt jüngst im Steuerungsausschuss präsentierte. Obwohl die Spielzeit 2018/19 noch längst nicht beendet ist, wurden schon 77.000 Tickets verkauft. In der Saison 2017/18 waren es im gleichen Zeitraum 54.000, in der Spielzeit 2016/17 bis zu diesem Zeitpunkt 51.000. Kulturdezernent Schmitt sagt dazu: „Die Karten werden uns regelrecht aus den Händen gerissen." Für einige Inszenierungen wie das Tanzstück „Zorbas" wurden schon Sondervorstellungen geplant, das ursprünglich im kleinen Studio laufende Stück „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" wurde ins Große Haus verlegt. Auch das Weihnachtsmärchen trägt zum großen Run aufs Theater bei. Den „Zauberer von Oz" haben schon an die 20.000 Zuschauer gesehen, zum größten Teil Kinder und Jugendliche.

OB Wolfram Leibe und Kulturdezernent Schmitt dankten dem neuen Intendanten Manfred Langner und seinem Team für die engagierte Arbeit. Den gestiegenen Tickerverkauf sehen sie als Zeichen, dass die Menschen in Trier und der Region die Begeisterung fürs Theater zurückgewonnen haben.

Dringend notwendige Sanierung

Nicht hinwegtäuschen können die guten Zahlen beim Ticketverkauf über den maroden Zustand des Theatergebäudes, das mittlerweile über ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat. Der Stadtvorstand sieht die Sanierung mit einem Kostenvolumen von knapp 49 Millionen Euro, über die der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend entscheiden soll, als lange überfällig an. Es handele sich um keine Luxussanierung, vielmehr seien die Maßnahmen, die beschlossen werden sollen, dringend nötig, um den weiteren Betrieb zu gewährleisten, heißt es in einem gemeinsamen Papier. So werden Teile der Eingangshalle schon heute notdürftig abgestützt, weil das Dach sonst einstürzen könnte. Auch ist die komplette Heizungsanlage marode. Zudem ist die energetische Sanierung der Gebäudehülle dringend notwendig: Außentüren, Fenster, Dächer und Dämmung stammen größtenteils aus den 60er-Jahren.

Der Stadtvorstand betont, die Planung zur Sanierung sei ein „maßvoller und verantwortungsvoller Umgang mit dem Steuergeld der Triererinnen und Trierer und ein absolutes Muss, wenn man die über 200-jährige Geschichte des Theaters in Trier fortschreiben will."

Die AfD-Fraktion möchte indes nicht, dass der Stadtrat über die Sanierung entscheidet, sondern die Bürgerinnen und Bürger. Entsprechend bringt die Fraktion einen Änderungsantrag ein. Aus Sicht des Stadtvorstandes ist der Beschluss über die Theatersanierung jedoch eine Entscheidung, die der demokratisch gewählte Trierer Stadtrat treffen sollte – „so wie er auch viele andere wichtige Entscheidungen über zukunftsweisende Projekte in der Stadt getroffen hat."

Michael Schmitz/Björn Gutheil