Bislang einmaliges europäisches Projekt

Triers Kulturdezernent Thomas Egger hat die Präsidentschaft des Vereins Kulturraum Großregion übernommen und trat die Nachfolge von Thibaut Villemin aus Lothringen an. Trier führt in den Jahren 2013/14 die Präsidentschaft gemeinsam mit dem Mainzer Bildungsministerium. Seit dem Jahr 2007, als Luxemburg und die Großregion im Zeichen des Blauen Hirschs Kulturhauptstadt Europas waren, hat sich die grenz-überschreitende Kooperation deutlich weiterentwickelt.

Zum ersten Mal in Europa arbeiten so verschiedene Verwaltungsstrukturen wie die Kulturministerien des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz, der Wallonie und Luxemburgs, der Regionalrat und die Generalräte aus Lothringen sowie die Stadt Trier grenzüberschreitend zusammen. Der Verein Kulturraum Großregion will den Dialog über gemeinsame Pro-jekte und deren Finanzierung erleichtern und die Akteure bei der Realisierung unterstützen. Gleichzeitig soll die Mobilität der Zuschauer beim Besuch von Veranstaltungen erhöht werden.

Bei dem jüngsten Treffen in Metz wurde zudem eine Konvention zu einemKulturkalender unterzeichnet, derGrundschulen zweisprachiges Unterrichtsmaterial über die Großregion bietet. Fortbildungen für Lehrer und eine Adressdatei mit Künstlern, die für junge Zuschauer arbeiten, sind ebenfalls geplant. Der Kalender wird im Saarland, Lothringen und Rheinland-Pfalz im Schuljahr 2013/14 verteilt.

Um die Mobilität der Künstler zu verbessern, präsentierte der Verein  eine Studie zu den verschiedenen Regelungen der Arbeitslosen-, Sozial-, Kranken- und Rentenversicherung sowie bei der Besteuerung in den Ländern. Ein Partnerschaftsabkommen verdeutlicht erneut die Bereitschaft aller Mitglieder, die Anstrengungen zur Kulturförderung in der Großregion gemeinsam nachhaltig fortzusetzen.

Große Bedeutung kommt nach Einschätzung des Vereins der Webseite www.espaceculturelgr.eu für die Bündelung der Ressourcen bei den Kooperationen zu. Eine Online-Version des gemeinsamen Subventionsformulars vereinfacht die Formalitäten für Träger grenzüberschreitender Projekte. Schon seit längerem etabliert ist www.plurio.net als Kulturportal. 2010 folgte die Webseite www.grrrrr.eu für Jugendliche. Sie fördert unter anderem freiwilliges Engagement in der Kulturszene und soll das Zugehörigkeitsgefühl zur Großregion stärken.