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14.08.2018

Bewährtes mit neuen Akzenten

GMD Jochem Hochstenbach.
GMD Jochem Hochstenbach.

Es sind große Fußstapfen in die Victor Puhls Nachfolger Jochem Hochstenbach als neuer Generalmusikdirektor (GMD) am Theater tritt. Puhl, äußerst beliebt beim Trierer Publikum, sorgte in den vergangenen Jahren für meist volle Ränge bei den Konzerten. Der Neue stellte sich und seine Ideen für die Ende August beginnende Spielzeit vergangene Woche im Kulturausschuss vor. Dabei dankte er zunächst seinem Vorgänger für dessen geleistete Arbeit. Hochstenbach möchte erfolgreiche Formate von Puhl fortführen – ergänzt um seine eigene Note. Aber auch Neues wird der gebürtige Niederländer einführen.

Herzstück der Konzertsparte werden auch unter Hochstenbachs Leitung acht Sinfoniekonzerte sein (siehe Übersicht rechts): „Ich habe versucht, die Bandbreite so groß wie möglich zu halten, was Stil, Epochen und die Besetzung betrifft", sagte der 47-Jährige, der zuvor als Erster Kapellmeister am Konzert Theater Bern arbeitete. Freuen dürfen sich die Zuhörer auf klassische Meisterwerke von Bach über Brahms und Mahler bis hin zu Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Ligeti und Takemitsu. Ein Novum beinhaltet das siebte Sinfoniekonzert, da es von einer Frau dirigiert wird: Yi-Chen Lin. Hochstenbach: „Ich möchte Dirigentinnen fördern und habe vor, einmal im Jahr eine Dirigentin hinter das Pult zu stellen."

Film mit Orchesterbegleitung

Die von Puhl ins Leben gerufene Konzertreihe „Weltmusik" führt Hochstenbach unter dem neuen Titel „Mixed Zone" fort. Hier wird etwa Fritz Langs Filmklassiker „Metropolis" von 1926 auf Leinwand im Theater gezeigt – mit Begleitung durch das Orchester. Weiteres Highlight in dieser Reihe ist der Auftritt von Jazzsängerin China Moses, die auf den großen Bühnen zuhause ist und das Publikum mit ihrem Mix aus feinstem Jazz und rauchigem Soul mitreißt. Die vom Ersten Kapellmeister Wouter Padberg geleiteten Familienkonzerte haben unter anderem Dornröschen und die Abenteuer von Pinocchio zum Thema. Auch die beliebte Reihe „Klassik um 11" wird fortgeführt und um Werke aus der Romantik und Moderne ergänzt.

Ein neues Format, das Hochstenbach anbietet ist das „Scratch-Konzert", bei dem Trierer Bürgerinnen und Bürger die Bühne erobern können: Einen Tag lang werden große Opernchöre geprobt und am selben Abend aufgeführt – gemeinsam mit dem Orchester. Eine weitere neue Serie ist die „Concert Lounge": In entspannter Atmosphäre werden Stücke aus den Sinfoniekonzerten herausgegriffen, gespielt und vom GMD vorgestellt. Nach dem Konzert können sich Künstler und Publikum bei einem Glas Wein im Foyer treffen.

Die im Kulturausschuss vertretenen Fraktionen nahmen in der vergangenen Woche die von Hochstenbach vorgestellten Ideen wohlwollend zur Kenntnis und freuen sich auf die Umsetzung.