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13.02.2018

Bessere Betreuung für Mütter

Schwangere Frau in einer Blumenwiese
In den letzten Wochen vor der Geburt sind viele Frauen auf die Unterstützung einer Hebamme angewiesen. Dies soll die Hebammenzentrale gewährleisten. Foto: Steffen Deubner/pixelio.de
Werdende Mütter wissen, wie schwierig es ist, eine Hebamme zu finden. Ein Runder Tisch, der sich mit der Versorgung vor Ort befasst, will nun eine Hebammenzentrale in der Region Trier etablieren. Damit sollen bisher unterversorgte Familien besser betreut werden.

Der Runde Tisch ist besetzt mit Beteiligten von Stadt und Kreis, Vertretern der Hebammen, dem Verein Mother Hood, der Geburtsklinik Mutterhaus, den Krankenkassen, der Hochschule Trier sowie verschiedenen Beratungsstellen. Mit der Zentrale soll eine Arbeitsoptimierung für die freiberuflich tätigen Hebammen erreicht werden, sodass im Landkreis Trier-Saarburg und in Trier auch bisher unterversorgte Familien und werdende Mütter betreut werden können. Das beschlossene Konzept wird nun in einem weiteren Schritt in den Gremien des Kreises und der Stadt beraten, denn dort muss die definitive Umsetzung beschlossen werden.

Vorgesehen ist eine Zentrale, in der eine softwareunterstützte Vermittlung erfolgen kann. Sie würde in dieser Form einen effizienteren Einsatz der vorhandenen Kapazitäten bedeuten. Die dadurch gewonnenen Freiräume könnten die Hebammen einsetzen, um mehr werdende Mütter zu betreuen. Die Einrichtung soll mit einer Hebamme besetzt sein, sodass auch eine fachlich fundierte Beurteilung bezüglich des Bedarfs und der Dringlichkeit möglich ist. In Akutfällen könnte die Hebamme telefonisch fachlich beraten oder eine Weitervermittlung an entsprechende Fachstellen anbieten. In der Hebammenzentrale soll auch eine Sprechstunde eingerichtet werden, in der Frauen fachkompetenten Rat und Unterstützung erhalten können. Auch andere Fachkräfte und Institutionen, die mit Familien arbeiten, könnten sich an die Hebammenzentrale wenden.

Das Konzept wurde mit dem Hebammenkreisverband erarbeitet. Die Überlegung ist, dass gegebenenfalls die Trierer pro familia-Beratungsstelle die Trägerschaft der Einrichtung übernehmen wird.

Die Finanzierung des Projektes muss nach Angaben der Kreisverwaltung jedoch noch endgültig geklärt werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 50.000 Euro jährlich. Die Beteiligten sind jedoch zuversichtlich, dass eine Lösung für die Finanzierung gefunden wird, an der sich unter anderem Kreis und Stadt beteiligen wollen. Außerdem sind Förderanträge bei Stiftungen gestellt und es laufen Gespräche mit möglichen Förderern wie zum Beispiel den Krankenkassen und den Gesundheitsministerien auf Landes- und Bundes-
ebene.

Problem: Teure Versicherung

Der Runde Tisch wurde Ende vergangenen Jahres unter Federführung des Kreises und der Stadt mit dem Ziel gegründet, Möglichkeiten zu finden, um gegen die unzureichende Versorgung mit Hebammen in der Region anzugehen. Außerdem stand das Thema bei einer Fachtagung im Mittelpunkt. Ganz unterschiedliche Gründe führen dazu, dass es in der Region viele Geburten, aber zu wenige Hebammen gibt, sodass nicht alle (werdenden) Mütter auf die Betreuung durch eine Hebamme setzen können. Die hohen Versicherungsbeiträge für freie Hebammen sind der Hauptgrund dafür, dass viele ihren Job aufgeben müssen. Die Versorgung mit Hebammen ist zwar nicht Aufgabe der Kommunen, aber im Rahmen ihrer Daseinsvorsorge widmen sich die Stadt und der Kreis diesem Thema.

In der Fachtagung hatten Landrat Günther Schartz und die damalige Bürgermeisterin Angelika Birk signalisiert, dass der Landkreis und die Stadt tragfähige Lösungen im Sinne der Mütter und Familien unterstützen wollen. So finanzieren Stadt und Kreis auch bereits seit 2016 einen Hebammennotdienst, der allerdings nur zeitlich befristet sinnvoll und keine endgültige Lösung ist.

 

 
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