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31.08.2021

Beide Seiten profitieren

Lehramtsstudentin Janine Dieck bespricht mit zwei Schülerinnen aus der fünften Klasse eine Collage zum Thema Märchen im Deutschunterricht. Die Tafel im Hintergrund ist mit Begriffen zum Thema Märchen beschriftet.
Lehramtsstudentin Janine Dieck bespricht mit zwei Schülerinnen aus der fünften Klasse eine Collage zum Thema Märchen im Deutschunterricht.
Da die Corona-Pandemie auch nach fast anderthalb Jahren immer noch nicht vorbei ist und sich die negativen Folgen des Homeschoolings bei vielen Kindern und Jugendlichen oft erst relativ spät zeigen, hat das Land Rheinland-Pfalz in diesen Ferien zusammen mit den Kommunalen Spitzenverbänden wieder eine Sommerschule angeboten. Die Eltern von Kinder der ersten bis neunten Klasse konnten auswählen, ob bei dem kostenlosen Angebot zum gezielten Aufholen von Defiziten und zum Lernen in kleinen Gruppen die letzte oder vorletzte Ferienwoche werden sollte.

In Trier fanden die Kurse mit vielfältiger organisatorischer Unterstützung durch das Amt für Schulen und Sport in den Grundschulen Ambrosius und Reichertsberg sowie im Auguste-Viktoria-, Friedrich-Spee- und im Angela- Merici-Gymnasium statt. Die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmerten sich unter anderen um das gesamte Anmeldeverfahren und die Informationen für die Eltern vor dem Start der Sommerschule.

Die Schülerinnen und Schüler wurden zum Start nach Klassenstufen in Lerngruppen bis zu zehn Personen eingeteilt und von Kursleitern in den Fächern Mathematik und Deutsch unterrichtet. Eine besondere Konstellation ergab sich diesmal bei dem Angebot für Fünftklässler im AVG: Die 25-jährige Lehramtsstudentin Janine Dieck, die kurz vor dem ersten Staatsexamen steht, unterrichtete die Kinder zusammen mit ihrer fünf Jahre jüngeren Schwester Luisa. Sie war schon zum zweiten Mal bei der Sommerschule dabei und konnte bei der Premiere im vergangenen Jahr direkt nach dem Abi testen, ob der Lehrerberuf ihr zusagt. Die Erfahrungen in der Praxis waren positiv und demnächst startet Luisa Dieck in das dritte Semester des Lehramtsstudiums an der Universität Trier.

Beide Nachwuchspädagoginnen bewerten den Ansatz der Sommerschule insgesamt positiv. Janine Dieck: „Ich war auch in einer Grundschule im Einsatz. Dabei ist mir in der ersten und zweiten Klasse deutlich aufgefallen, welche Lücken vor allem bei grundlegenden Kenntnissen und Fertigkeiten durch die Pandemie entstanden sind. Vieles habe ich direkt gesehen, es gab aber auch Hinweise der Eltern. Zudem ist die Sommerschule gerade am Anfang des Studiums eine sehr gute Möglichkeit, sich als Lehrkraft auszuprobieren. Wir haben oft zu wenig Praxis im Studium. Da ist es sehr gut, dass man in der Sommerschule relativ frei arbeiten und eigene Ideen umsetzen kann.“ Ihre Schwester Luisa sieht das ähnlich und nennt als weiteren Vorteil die Flexibilität bei der Ausgestaltung der Angebote. Zudem könne man in den kleinen Gruppen sehr intensiv auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder eingehen. Wenn es wieder eine Ferienschule gibt, können sich beide Schwestern eine erneute Mitwirkung vorstellen.