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27.03.2012

Baumhäuser und Höhlen am Bach

Viele Spiel- und Freiräume für die Kinder und Jugendlichen im Grünen und eher geringe Probleme durch Konflikte mit Anwohnern oder zwischen verschiedenen Altersgruppen kennzeichnen die Situation in den Höhenstadtteilen Irsch, Kernscheid und Filsch. Die Ergebnissse der Analyse zu den Spielräumen und dem Wohnumfeld stellte Kerstin Schorer-Hach im Jugendhilfeausschuss vor.

Mit der Befragung der Kinder und Jugendlichen in Irsch, Kernscheid und Filsch ist für die gesamte Stadt die dritte Runde der aufwendigen Analyse abgeschlossen. Sie hat schon viele wertvolle Ergebnisse zum Beispiel für die Planung oder die Instandsetzung von Spielplätzen geliefert. Die Datenerhebung für den vierten Durchgang läuft mittlerweile in den Stadtvierteln Barbara, Matthias, Alt- und Neu-Heiligkreuz, Mariahof, Feyen, Weismark, Ehrang, Quint, Pfalzel, Biewer, Pallien und Trier-West. Ergebnisse für den Stadtteil Trier-Süd werden im Mai im Jugendhilfeausschuss vorgestellt, im Juni für Heiligkreuz und nach der Sommerpause für Mariahof und Feyen/Weismark.

Die Höhenstadtteile Irsch, Kernscheid und Filsch sind geprägt durch eine relativ junge Bevölkerung. Der Anteil der Kinder liegt jeweils über dem städtischen Durchschnitt. In Filsch sind immerhin 15,3 Prozent der Bewohner unter 15 Jahre. Insgesamt sind dort nach den Ergebnissen der Befragung keine größeren Bemühungen zur Verbesserung der Lage erforderlich. Ein Lob gab es für den Spielplatz am Kaseler Weg, der mit Geldern aus dem Stadtteilbudget aufgewertet wurde. In direkter Nachbarschaft der Anlage gibt es einen Bolzplatz.
 
Neubaugebiete in Filsch

Filsch ist von vielen Wiesen und Feldern umgeben. Dort können die Kinder auf Bäumen rumklettern. „Sogar die Jugendlichen  treffen sich in den Feldern, wo sie ungestört sind und so laut sein dürfen wie sie wollen“, heißt es in einer Stellungnahme. Eine Zäsur für die Entwicklung von Filsch bedeutet der Baustart in den Neubaugebieten BU 13 und 14, die zwar zum Stadtteil gehören, aber von der Siedlungsstruktur her eher Richtung Tarforst orientiert sind. Nach Einschätzung von Schorer-Hach muss beobachtet werden, ob sich durch die zahlreichen Filscher Neubürger die Verkehrsströme markant erhöhen und zum Schutz der Kinder zusätzliche Vorkehrungen zu treffen sind.

Im Stadtteil Irsch haben sich im Vergleich mit der vorherigen Spielraum-untersuchung von 2004 keine gravierenden Veränderungen ergeben. Im Neubaugebiet gibt es noch keinen Spielplatz. Das hat aber nach den Ergebnissen der Untersuchung keine schwerwiegenden Folgen. Auch in diesem Stadtteil bieten die Wälder viele attraktive Bäume zum Spielen oder zum Bau einer Hütte in luftiger Höhe.

Ein beliebter Treffpunkt ist der Sportplatz. Dort können die jungen Irscher mittlerweile auch Beachsoccer spielen. Der Spielplatzstandort am Lärchenweg in direkter Nachbarschaft zur Sportanlage ist zwar rechtlich gesichert, kann aber derzeit aus finanziellen Gründen nicht ausgebaut werden. Das Areal wird aber von den Irscher Kindern und Jugendlichen öfters als Abenteuerspielraum genutzt. Als weiteren Treffpunkt erwähnen die Kinder in der Befragung den Hof der Grundschule an der Neuwies. Dort fahren sie Fahrrad, spielen Tischtennis und Basketball. Außerdem steht dort ein Klettergerüst.

Wie in den Nachbarstadtteilen gibt es in Irsch überwiegend eher geringen  Anwohnerverkehr. Ausnahmen mit  höherem Verkehrsaufkommen sind die Irscher und die Hockweiler Straße als Verbindungsstrecke zwischen der Innenstadt und dem Nachbarort Hockweiler. An der Irscher Sportanlage entsteht ein neues Wohngebiet. Dort soll ein Spielplatz entstehen, der die Angebotslücke bei den Kleinkindern schließt.

Kernscheid profitiert ebenfalls von seiner Lage in einer attraktiven Landschaft, die für die Kinder gut „beispielbar“ ist. Der Stadtteil liegt inmitten von Wäldern, Wegen sowie  größeren und kleineren Tälern. Ein Beispiel für diese naturnahen Spielräume ist der Grundbach. Dort gibt es an einer Brücke sogar eine kleine Höhle, die die Kinder in der Befragung hervorgehoben haben. Der Sanierungsstau auf dem Spielplatz in der Jakob-Kneip-Straße wird nach und nach abgearbeitet. Das zentrale Spielgerät und die Balkenwippe wurden zwischenzeitlich ersetzt. Ab 2013 sollen die Schaukel und das Spielhaus für kleinere Kinder ausgetauscht und die Zaunanlage erneuert werden. Auf dieser Anlage gibt es ab und zu Konflikte mit Jugendlichen, die sich ebenfalls dort gerne treffen und von denen sich manche Kinder gestört fühlen.