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08.10.2013

Barrierefreiheit von Anfang an

Stadtrat unterstützt Antrag des Beirats der Menschen mit Behinderung

Entwurf: Ursula Komes, Planungsgruppe Wohnstadt, Aachen
Die Beutelweg-Genossenschaft plant in Trier-Nord ein behindertengerechtes Gebäude mit breiten Zugängen sowie einem verglasten Gemeinschaftsraum. Entwurf: Ursula Komes, Planungsgruppe Wohnstadt, Aachen
Angesichts eines erheblichen Mangels an barrierefreiem oder zumindest barrierearmem Wohnraum stimmte der Stadtrat einem Antrag des Beirats der Menschen mit Behinderung zu, der drei Schritte und einen Prüfauftrag zur Verbesserung der Situation enthält. Die Stadt soll bei Investoren für inklusive Wohnformen werben. Bei Bebauungsplänen für städtische Flächen soll diese Form berücksichtigt werden. Zudem werden die Richtlinien für städtische Bauflächen mit dem Ziel erweitert, barrierefreies Bauen bei der Vergabe an Investoren und Privatpersonen zu privilegieren.

Die Überprüfung der Fördermöglichkeiten für inklusives Wohnen sind als Vorgriff auf ein umfassendes kommunales Handlungskonzept angelegt.  Beiratsvorsitzende Nancy Poser verwies in ihrer schriftlichen Antragsbegründung auf eine Umfrage bei allen großen Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften. Demnach gibt es derzeit nicht einmal 270 behindertengerechte Wohnungen. Zudem müsse im Sinne der UN-Konvention inklusives Wohnen gefördert werden. „Das bedeutet, dass behinderte Menschen mitten in der Gemeinde zusammen mit anderen Bürgern mit und ohne Behinderung wohnen“, betonte Poser.

Inklusion setze voraus, Wohnraum so zu schaffen, dass eine grundsätzliche Barrierefreiheit von Anfang an vorhanden ist. Es solle geprüft werden, ob durch Ausweisung besonderer Flächen grundsätzlich eine Bauweise gefördert wird, egal ob für bestehende oder geplante Projekte, die barrierearme Wohnungen ermöglicht. Als positives Beispiel nannte Poser die geplante Anlage der Wohnungsbaugenossenschaft Beutelweg in der Thyrsusstraße: „Solche Projekte schaffen einen allgemeinen Wohnungsmarkt, der künftig auch behinderten Menschen zugänglich ist.“