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01.12.2020

Aus Druckenergie wird Strom

Präsentation der Entspannungsturbine
SWT-Technikvorstand Arndt Müller (links) und Jürgen Stoffel, Leiter des Westnetz Regionalzentrums Trier, präsentieren die neue Turbine. Foto: Stadtwerke

Neue Technik für die Erdgasübergabestation in der Ostallee: Zur Versorgung der Innenstadt senken die Stadtwerke unmittelbar neben ihrem Kundenzentrum den Gasdruck. Dazu war bisher ein Regler im Einsatz, der den Druck aus der Übertragungsleitung von 7 auf 2,5 bar im Stadtnetz angepasst hat. Die im Gas gespeicherte Druckenergie ging dabei ungenutzt verloren. SWT-Technikvorstand Arndt Müller erläutert die Hintergründe: „Statt des alten Reglers setzen wir dafür jetzt eine Gasentspannungsturbine ein. Sie passt nicht nur den Netzdruck an, sondern wandelt die freiwerdende Energie gleichzeitig in Strom um."

Der SWT-Gesellschafter Westenergie war an der Entwicklung dieser Innovation beteiligt. Dazu Jürgen Stoffel, Leiter des Regionalzentrums Trier: „Gemeinsam mit der TU Dortmund und Westenergie haben wir diese innovative Technologie entwickelt und freuen uns sehr über den erfolgreichen Einsatz im Trierer Erdgasnetz."

Rund 75.000 Kilowattstunden Strom gewinnen die Stadtwerke pro Jahr auf diesem Weg. Das entspricht dem Bedarf von über 20 Musterhaushalten. Müller erläutert: „Damit können wir rund 40 Prozent des Strombedarfs unserer Erdgasversorgung decken. Denn wie auch für unsere anderen Sparten und Geschäftsfelder ist es unser Ziel, die Energie, die wir für unsere Betriebe brauchen, aus eigenen, regionalen Quellen zu decken."

Die Investitionen für diese neue Turbine liegen bei rund 85.000 Euro. „Wir prüfen aktuell, ob wir diese neue Technologie noch an anderen Stellen im Erdgasnetz einsetzen können, um die Eigenerzeugungsquote weiter zu verbessern", so Arndt Müller abschließend.