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09.01.2018

Auf der Suche nach Arbeitskräften

Grafik: Vergleich offene Stellen im Monatsverlauf 2016 und 2017
Die Grafik zeigt es deutlich: Der Bestand an offenen Arbeitsstellen in der Region Trier hat sich 2017 gegenüber dem Vorjahr erhöht. Durchschnittlich waren pro Monat 4832 Stellen vakant. Die Arbeitsagentur steht vor der Herausforderung, Arbeitgeber und Fachkräfte passgenau zusammenzubringen.Grafik: Arbeitsagentur, Herbert Käfer/pixelio.de
Auch wenn die Zahl der Arbeitslosen 2017 gesunken ist und rekordverdächtig viele Menschen in Lohn und Brot stehen, gibt es für die Trierer Agentur für Arbeit 2018 einiges zu tun. Das machte deren Chef Heribert Wilhelmi bei der Vorstellung der Jahresbilanz deutlich. Schließlich müssen viele offene Stellen passend besetzt werden – eine Chance für bestimmte Personengruppen.

Im Jahresdurchschnitt waren 2017 in der Region, die neben Trier auch die vier Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel umfasst, pro Monat 10.567 Arbeitslose gemeldet. Das waren 657 Personen weniger als noch im Vorjahr, was einem Rückgang von 5,8 Prozent entspricht. Die rückläufige Arbeitslosenzahl ist auch in Trier feststellbar: Durchschnittlich waren im vergangenen Jahr 2980 Menschen arbeitslos. 2016 lag diese Zahl noch bei 3248.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region ist zum Stand 30. Juni 2017 gegenüber dem Vorjahr um 2547 Personen auf 172.962 angestiegen. Dennoch scheint der Bedarf an Arbeitskräften noch nicht gedeckt zu sein: Wurden 2016 insgesamt 15.310 Stellenangebote registriert, waren es im vergangenen Jahr 16.018. Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, erläuterte bei einer Pressekonferenz: „Einerseits freuen wir uns über die niedrige Arbeitslosigkeit, andererseits gibt es sehr viele offene Stellen und wir stehen vor der Herausforderung, Arbeitgebern die Kräfte zu vermitteln, die sie benötigen.“

Genau diese Vermittlung von passenden Fachkräften an Arbeitgeber wird laut Dr. Dirk Hannowsky, Geschäftsführer bei der Arbeitsagentur, immer schwieriger. „Die Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, Fachkräfte zu finden“, betonte er. Einen flächendeckenden Fachkräftemangel in der Region sehen er und Wilhelmi bislang jedoch nicht. Ein Grund für die Schwierigkeiten, Betriebe mit geeigneten Bewerbern zu versorgen, sind die Fachkräfte, die in Luxemburg arbeiten und der hiesigen Wirtschaft fehlen, wie Hannowsky erläuterte. Knapp 31.000 Menschen, vor allem aus den Landkreisen Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg aber natürlich auch aus der Stadt Trier, fuhren 2017 über die Grenze ins Großherzogtum, wo höhere Nettolöhne winken. Man müsse sich die Frage stellen, was getan werden könne, damit gut ausgebildete Menschen in der Region bleiben, sagte der Arbeitsmarktexperte.

Wilhelmi und Hannowsky sehen jedoch auch einen positiven Effekt, den die zahlreichen offenen Stellen mit sich bringen: Unternehmen sind zunehmend bereit, Personengruppen, die es auf dem Arbeitsmarkt bislang schwer hatten, wie etwa Langzeitarbeitslose, Schwerbehinderte, über 50-Jährige und Menschen mit Migrationshintergrund, eine Chance zu geben. „Wir müssen auf die Arbeitgeber zugehen und sie dafür sensibilisieren, sich anderen Gruppen zu öffnen“, betonte Hannowsky. Agentur-Chef Wilhelmi ergänzte: „Die Arbeitgeber müssen ihren Horizont erweitern, um  diesen Menschen eine Chance zu geben, denn die Fachkräfte regnen nicht vom Himmel.“ Oft gebe es die Möglichkeit, ungelernte Arbeitslose mit Unterstützung der Arbeitsagentur zu Fachkräften weiterzubilden.

 
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