Sprungmarken
05.06.2018

Auf der Bühne statt im Stuhl

Schriftzug Theater Trier

Das Trierer Theater bietet den Menschen weit mehr als nur einen Platz im Zuschauerraum. Jeder, der Lust hat, von jung bis alt, kann selbst auf der Bühne stehen oder sich eingehend mit Produktionen beschäftigen. Manfred Langner, Intendant ab der neuen Spielzeit, stellte das Programm der Kulturvermittlung mit seinem Team vor.

Zur Kulturvermittlung gehören Theaterpädagogik, Bürgertheater sowie der Kinder- und Jugendchor. Bereiche, denen Langner einen hohen Stellenwert einräumt: „Es ist eine Aufgabe des Theaters, Kultur zu vermitteln, jungen Menschen Angebote zu machen und sie zum Theater zu bringen." Insbesondere der enge Kontakt zu den Schulen sei ihm wichtig. Genau dies ist eine Aufgabe der Theaterpädagogik, die ab der nächsten Spielzeit von Nina Dudek verantwortet wird, die derzeit noch an der Staatsoper Stuttgart tätig ist. Ziel sei es, viele Schüler ins Theater zu bringen, aber auch in die Schulen zu gehen, sagte sie. Ein neues Angebot ist die Übernahme von Patenschaften für Produktionen durch Schulklassen. Diese bekommen hier vieles hautnah mit – sie besuchen mehrfach Proben, die Vorstellung und besprechen das Stück im Anschluss nach.

Ein weiteres neues Format ist „Spielend durch den Spielplan", bei dem Kinder und Jugendliche in Rollen aus aktuellen Produktionen schlüpfen. Los geht es damit am Theaterfest am 8. September. In den Ferienworkshops in den Herbst- und Osterferien stehen Erich Kästners „Konferenz der Tiere" und das Tanzstück „Blue Jeans" im Mittelpunkt. Eine direkte Anlaufstelle für Schüler, Lehrer und andere Interessierte bietet das Theater ab 1. Oktober in der Karl-Marx-Straße 19. Ein „Kulturvermittlungsladen" soll zum Treffpunkt avancieren, einmal im Monat soll dort ein Lehrertreff stattfinden.

Marc-Bernhard Gleißner, verantwortlich für das Bürgertheater, gab einen Vorgeschmack auf die Angebote in seinem Bereich: Die vierte Trierer Horrornacht ist eine Liebeserklärung an die Gruselliteratur. Wirklichkeit, Theater und Literatur verschwimmen ineinander und die Besucher werden zu Protagonisten, die das Theatergebäude auf der Suche nach einer dunklen Geschichte entdecken. Bei dem Horror-Theaterabend „Grand Guignol" stehen die Ausgestoßenen der Gesellschaft, die früher auf den amerikanischen Jahrmärkten die Menschen faszinierten, im Mittelpunkt: die bärtige Dame, der Zyklopenjunge und der böse Clown. Neu ist das „Festivale Universale", mit dem das Theater näher an die Universität und die Hochschulen herangeführt werden soll. Geplant sind Aufführungen von Theatergruppen, Workshops und vieles mehr. Mit Kooperationen und verschiedenen Angeboten ist die Stoßrichtung von Intendant Langner klar: „ Wir sind das Theater der Stadt und wollen uns ihr auch öffnen", betonte er.

Carola Ehrt, die gemeinsam mit Martin Folz den Kinder- und Jugendchor des Theaters leitet, wies auf ein Highlight hin: Das Musical „Cats", bei dem sich die Kinder und Jugendlichen als singende und tanzende Katzen präsentieren. Zudem zeigen die Nachwuchskünstler ihr Können wieder bei mehreren Konzerten. Derzeit singen in dem Chor 120 Kinder zwischen sechs und 19 Jahren in drei Altersgruppen.

  • Wer beim Bürgertheater mitspielen möchte, schreibt eine Mail an marc-bernhard.gleissner@theater- trier.de. Interessierte für die Angebote der Theaterpädagogik schreiben an nina.dudek@theater-trier.de.