Auf Augenhöhe mit Rom und Paris
In den vergangenen Jahren hat die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier erhebliche Anstrengungen unternommen, die internationale Bedeutung ihrer Bestände öffentlich zur Geltung zu bringen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören die Eröffnung der Schatzkammer (2014) und die Beantragung des Uesco-Weltdokumentenerbe-Status für das Ada-Evangeliar (2018). Durch die Gründung eines Internationalen Zentrums für Handschriftenforschung sollen diese Anstrengungen fortgeführt und auf eine solide finanzielle und institutionelle Basis gestellt werden.
Für die Stadt Trier ist durch das Internationale Handschriftenzentrum eine nachhaltige Aufwertung ihres kulturellen Profils zu erwarten, wie auch die Fraktionen betonten. Udo Köhler (CDU) sprach von einem „i-Punkt" in Ergänzung zu dem, was in den letzten Jahren in der Wissenschaftlichen Bibliothek geschaffen wurde. Markus Nöhl (SPD) verwies auf den Wissenschaftlichen Beirat des Zentrums, der von „höchster Stelle" besetzt sei, was wiederum das Renommee der Wissenschaftlichen Bibliothek und von deren Leiter Professor Michael Embach zeige. Auch OB Wolfram Leibe betonte diesen Aspekt und verwies darauf, dass man sich auf Augenhöhe mit Standorten wie Wien, Rom und Paris befinde.
Aufgabe des Zentrums wird es sein, die Erforschung der historischen Originalüberlieferung der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier zu fördern und in geeigneter Weise darzustellen. Es sind Tagungen, Publikationen und Kooperationen mit Institutionen und Personen der historischen Kulturwissenschaften geplant. Zu diesem Kreis zählen Vertreter der Universitäten von Harvard, Cambridge, München und Trier, der Stiftsbibliothek St. Gallen sowie der Französischen Nationalbibliothek Paris. Die Gründung des Zentrums wird nach der Wiederbesetzung der Dezernatsspitze stattfinden. jop