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10.12.2013

Ambitionierte Ausbauziele erreicht

Grafik: Energie-Kommune Trier
Trier ist Energiekommune des Monats November. Mit dem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) bundesweit vorbildliche kommunale Energieprojekte. Der zügige Ausbau der Wind-, Solar- und Bioenergie in enger Zusammenarbeit mit der Region hat dazu geführt, dass bereits mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Trier aus regenerativen Quellen gedeckt wird. 

Seit 2009 vergibt die AEE monatlich den Titel Energiekommune. Die Agentur sieht es als ihre Aufgabe, über die Chancen und Vorteile einer Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien aufzuklären. Sie wird getragen von den Unternehmen und Verbänden der Branche und gefördert durch die Bundesministerien für Umwelt und Landwirtschaft.

Als beispielhafte Trierer Projekte der jüngsten Zeit, die auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de  vorgestellt werden, nennt die Agentur das Solardachkataster, das Nahwärmenetz mit Blockheizkraftwerk am Krahnenufer, das City-Parkhaus mit eigener Photovoltaikanlage und Ladestationen für Elektrofahrzeuge sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Städtenetz QuattroPole, bei der das Thema Energie eine herausragende Rolle spielt.

Das 2007 in einem Stadtratsbeschluss formulierte ambitionierte Ausbauziel von 50 Prozent Strom aus regional erzeugter erneuerbarer Energie wurde erreicht. Die Anlagen wurden meist durch die Stadtwerke gebaut, die aber auch viele Bürgerenergieprojekte angestoßen haben. In Trier und Umgebung gibt es daher zahlreiche Energiegenossenschaften und regenerative Privatanlagen. Für die Zukunft peilt die Region Trier den Export von Strom an. OB Klaus Jensen freut sich über die Auszeichnung  und erklärt: „Das Engagement der Stadt Trier für den Klimaschutz kommt aus Bürgerschaft und Politik gleichermaßen. Wir haben einen aktiven Solarverein, eine engagierte Agenda-21-Gruppe und Stadtwerke, die sich ganz der Energiewende verschrieben haben.“

Ein weiterer zentraler Baustein der Energiekommune Trier sei die Kooperation mit dem Umland: „Mit mehr als 100.000 Einwohnern und der dichten Bebauung sind die Potenziale an regenerativen Energien in der Stadt Trier begrenzt und schwer zu erschließen“, so Jensen. „Daher arbeiten wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien eng mit der Region Trier zusammen.“

Trotz der räumlichen Beschränkungen hat die Stadt mit fast 700 Photovoltaik- und 600 Solarthermieanlagen bereits große Potenziale ausgeschöpft. Hinzu kommen fünf Wasserkraftanlagen, einige Biomasseheizkraftwerke und eine Klärgasanlage.

Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der AEE, ergänzt: „In der Stadt muss Energie nicht über weite Strecken zu einzelnen Häusern gebracht werden, sondern kann viele Haushalte auf relativ kleinem Raum versorgen. Dagegen hat der ländliche Raum meist die notwendigen Flächen für Anlagen der erneuerbaren Energien. Die interkommunale Zusammenarbeit ist daher für beide Seiten eine Gewinnsituation: Die Wertschöpfung aus den Anlagen bleibt im ländlichen Raum und die Stadt wird mit sauberer Energie aus der Region versorgt.“