An dem Ausweichstandort im Keller des Gebäudekomplexes der Berufsbildenden Schulen sowie im Untergeschoss des Hauptgebäudes Weberbach wurde Schimmelpilz gefunden. Zudem erfüllt keiner der Außenstandorte die DIN-Anforderungen zur Aufbewahrung von Archivgut. Der vom Stadtrat einstimmig getroffene Grundsatzbeschluss bedeutet, dass in einem ersten Schritt der genaue Raumbedarf und ein geeigneter Gesamtstandort für das Magazin ermittelt und mit der städtischen Gebäudewirtschaft ein Konzept erstellt wird.
Für das neue Magazin wird eine rund 2000 Quadratmeter große Fläche in einem Gebäude benötigt. Zudem müssen eine Raumtemperatur von 18 bis 20 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 55 Prozent sichergestellt sein. Die jetzige Verteilung der Bestände auf mehrere Standorte hat sich nach Einschätzung von Bibliotheksdirektor Professor Michael Embach nicht bewährt. Er verweist unter anderem auf die zusätzlichen Mietkosten sowie den Zusatzaufwand für den Hin- und Hertransport der Unterlagen.
Digitalisierung kein Ersatz
Bereits seit 1894 bilden die Stadtbibliothek und das Archiv eine Einheit und sind seit 1957 in dem Gebäudekomplex an der Weberbach untergebracht. Auch im Zeitalter der Digitalisierung wird nach Aussage von Embach der Zuwachs an analogen Akten aus dem Rathaus weiter anhalten, die laut Landesarchivgesetzes aufbewahrt werden müssen. „Eine Massendigitalisierung von Archivgut zum Zweck der Einsparung von Magazinfläche stellt zum jetzigen Zeitpunkt keine realistische Alternative zur Aufbewahrung der Originaldokumente dar. Rechtssicherheit und Rechtskraft bieten ausschließlich die Akten/Unterlagen in Papierform“, heißt es in der Beschlussvorlage. Derzeit beläuft sich der jährliche Neuzugang in der Bibliothek auf rund 3600 Bücher. Das sind rund 90 laufende Regalmeter. Der Zuwachs des Archivs in einem Jahr summiert sich auf rund 200 Regalmeter.