Sprungmarken
21.02.2012

681 Handabdrücke für Humanität

chülerinnen und Schüler des AVG, der Grundschule Kenn und Kinder der Kita Sirzenich übergeben Klaus Jensen (Mitte) die Zettel mit den Handabdrücken.
chülerinnen und Schüler des AVG, der Grundschule Kenn und Kinder der Kita Sirzenich übergeben Klaus Jensen (Mitte) die Zettel mit den Handabdrücken.
Bereits zum zehnten Mal wurde am 12. Februar im Rahmen eines internationalen Gedenktages auf das Schicksal der weltweit rund 270 000 Kinder aufmerksam gemacht, die von skrupellosen Banden und Militärregimen als Soldaten missbraucht werden. Auch in Trier haben sich Kinder engagiert und Oberbürgermeister Klaus Jensen im Rathaus 681 Zettel mit roten Handabdrücken als Zeichen ihrer Empö-rung übergeben.

An der Aktion „Rote Hand“, die von der Lokalen Agenda 21 betreut wird, haben sich Schülerinnen und Schüler des Auguste-Victoria-Gymnasiums Trier, der Grundschule Kenn und Kinder der Kita Sirzenich beteiligt. Die rote Hand steht dabei als Symbol für  das vergossene Blut der Kindersoldaten. In vielen afrikanischen Ländern wie Uganda, Sudan und dem Kongo, aber auch in Afghanis-tan oder Kolumbien werden Kinder gezwungen, eine Waffe in die Hand zu nehmen.

„Viele werden mit Drogen und Alkohol abhängig gemacht. Oftmals gehen sie auch in die Armee, weil ihre Familie getötet wurde und sie Rache nehmen wollen“, sagte Tilman Vogel aus der Klasse 5c des AVG. Die Schüler haben sich im Unterricht intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und während der Pausen    Handabdrücke von Mitschülern und Lehrern gesammelt.

„Ich freue mich, dass ihr euch so engagiert und euch das Wohl der anderen Kinder nicht gleichgültig ist. So etwas ist nicht selbstverständlich“, lobte Jensen den Einsatz der Kinder. Der Oberbürgermeister hat auf seinen verschiedenen Afrikareisen selbst schon Kindersoldaten getroffen und weiß, dass die Armee für Kinder oft der einzige Ausweg ist, um etwas zu essen zu bekommen. „Wir können uns das meist gar nicht vorstellen und wissen nicht, wie gut wir es in Deutschland haben. Wir haben genug zu essen, Kleidung und in den meis-ten Fällen auch eine intakte Familie“, betonte Jensen.

Es sei äußerst schwer, den Einsatz von Kindersoldaten in den Griff zu bekommen, da in vielen Ländern die Regierung kaum Handlungsmöglichkeiten dagegen habe. Oftmals gebe es Gebiete und Landstriche, die viel zu groß seien, um strenge Kontrollen durchführen zu können, erklärte er den Kindern. Die Zettel mit den Hand-abdrücken wird Jensen mit einem Protestbrief an die Vereinten Nationen schicken und auch die Bundesregierung bitten, sich in den Gremien stärker für die Kinder einzusetzen. Weltweit wurden bei der Aktion insgesamt rund 370 000 rote Handabdrücke gesammelt – angesichts der hohen Zahl an Kindersoldaten sind das umgerechnet allerdings nicht einmal zwei Handabdrücke pro Kind.