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26.03.2019

64 lächelnde Gesichter

Elvira Garbes überreicht dem 92-jährigen Hvryyil-Dmitrovii Zavilenskyy und seiner Frau Teodoziya-Emiliy die Einbürgerungsurkunden.
Elvira Garbes überreicht dem 92-jährigen Hvryyil-Dmitrovii Zavilenskyy und seiner Frau Teodoziya-Emiliy die Einbürgerungsurkunden. Das Ehepaar stammt aus der Ukraine.

In einer feierlichen Atmosphäre im Kurfürstlichen Palais haben 64 Menschen aus 30 verschiedenen Herkunftsländern die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Begleitet wurde der Festakt von einem Streichquartett des Friedrich- Wilhelm-Gymnasiums.

In ihrer Rede betonte Bürgermeisterin Elvira Garbes, dass die Sprache der wichtigste Schlüssel zur Kultur sei. „Sie werden endlich Deutsche. Dadurch verlieren Sie jedoch nicht ihre Wurzeln und es ist auch keine Abwendung von ihrem Heimatland", erklärte Garbes, die sich gerührt zeigte von der Vielfalt der Herkunftsländer der Einbürgerungskandidaten, die unter anderem aus Simbabwe, Nigeria, Mexiko und dem Libanon kommen. Elvira Garbes machte zudem auf das von ihnen nun erlangte Wahlrecht aufmerksam. Vor der Übergabe der Einbürgerungsurkunden stand ein gemeinsames feierliches Bekenntnis zum Grundgesetz auf dem Programm. Zum Schluss der Zeremonie sangen alle zusammen noch die Nationalhymne.

Robert Isaiah Okoloise ist stolz auf seine Urkunde und seine Heimat. „Trier ist eine sehr schöne Stadt und die Leute sind so freundlich." Der gebürtige Nigerianer ist seit 2008 in Trier und hat somit automatisch ein Recht auf die Einbürgerung. Seine deutsche Frau hat er in Trier kennengelernt.

Derek Johnston stammt aus Schottland, lebt seit 35 Jahren in Deutschland und hat früher auf dem Flughafen Spangdahlem gearbeitet. Zusammen mit seinem Mann genießt er jetzt seinen Alterssitz in Trier. Für die Einbürgerung hat er sich erst aufgrund des Brexits entschieden: „Die Stadt Trier hat mir geschrieben, ob ich Interesse an der deutschen Staatsbürgerschaft hätte. Darüber habe ich mich sehr gefreut und ich wollte es sofort, weil ich unbedingt Europäer bleiben wollte."

Christine Faber vom Amt für Auslandsangelegenheiten bestätigt zwar, dass im vergangenen Jahr im Vergleich zum Jahr 2017 die Zahl der britischen Einbürgerungen von 12 auf 20 gestiegen sei, die Reaktionen der potentiellen Personen seien jedoch insgesamt zurückhaltend ausgefallen.

Laura Geßner