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19.11.2013

122.000-mal 112

Foto: Feuerwehrleute im Einsatz beim Großbrand einer Schreinerei in Euren 2012
Der Brand einer Schreinerei in der Ottostraße erforderte im Mai 2012 ein Großaufgebot an Einsatzkräften. Insgesamt wurde die Trierer Feuerwehr im vergangenen Jahr 1170-mal alarmiert.
Die Trierer Feuerwehr hatte 2012 gut zu tun. Die Jahresbilanz weist im Vergleich zum Vorjahr mehr Brände, deutlich mehr Sicherheitswachen, mehr Rettungsdienst- und mehr technische Hilfseinsätze aus. Insgesamt wurden in der integrierten Leitstelle, die auch die Landkreise des früheren Regierungsbezirks Trier abdeckt, mehr als 122.000 Einsätze koordiniert.

Ein dichter, dunkler Rauchpilz hing am späten Nachmittag des 7. Mai 2012 über dem Stadtteil Euren. Eine Schreinerei in der Ottostraße stand auf einer Fläche von über 1000 Quadratmetern in Flammen. Den Männern der Berufsfeuerwehr (BF), die von Kräften der Löschzüge Euren, Olewig, Zewen, Biewer, Stadtmitte und Konz unterstützt wurden, gelang es, ein Übergreifen des Feuers auf das angrenzende Wohnhaus zu verhindern, so dass niemand verletzt wurde. Die Lagerhalle einer benachbarten KfZ- Werkstatt wurde jedoch schwer beschädigt, der Sachschaden belief sich auf rund 500.000 Euro.

64 Feuerwehrleute waren bei dem Großbrand in Euren vor Ort – einer der umfangreichsten Einsätze des Jahres. Insgesamt rückte die Trierer Feuerwehr im vergangenen Jahr 550-mal zum Brandlöschen aus. Hinzu kommen 542 Einsätze der technischen Hilfe – zum Beispiel zur Rettung eingeklemmter Personen nach einem Autounfall – und 78 Alarmierungen in der Kategorie Gefahrstoffe. Beim Blick in die Statistik fällt auf, dass allein im Juli 92-mal technische Hilfe angefordert wurde – der einsame Spitzenwert im Monatsvergleich. Der Grund ist einfach: Anfang Juli erlebte Trier ein schweres Unwetter, dessen Folgeschäden die Feuerwehr für mehrere Tage in Atem hielten. Die Gesamtzahl der Feuerwehreinsätze erhöhte sich von 1060 im Jahr 2011 auf 1170.

Einen Schwerpunkt bildete im Jahr 2012 die Prävention. So stieg die Zahl der Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen binnen Jahresfrist von 229 auf 468. „Das hängt damit zusammen, dass sich die Sicherheitsbewertung vieler Großereignisse verändert hat und strengere Kriterien angelegt werden“, erläuterte Ordnungsdezernent Thomas Egger bei der Vorstellung des Jahresberichts im Dezernatsausschuss III. Auslöser für diese Veränderungen war nicht zuletzt die Katastrophe bei der Love Parade in Duisburg. Für den Trierer Weihnachtsmarkt gelten 2013 neue Vorschriften für die Rettungswege und die Sicherheitsabstände zwischen den Hütten. Auch bei Baugenehmigungen ist die Brandschutzexpertise der Berufsfeuerwehr immer häufiger gefragt. Die Einnahmen der zuständigen Abteilung haben sich mehr als verdoppelt.

Die Zusammenarbeit der BF mit den Löschzügen der Ortsteile klappt nach dem Worten von Amtsleiter Herbert Albers-Hain weiterhin sehr gut: „Ohne die Freiwillige Feuerwehr ist ein funktionierender Brandschutz in Trier nicht vorstellbar.“ 307 Einsatzkräfte sind in den Löschzügen aktiv, darunter inzwischen auch 15 Frauen, von denen zwei den Dienstgrad einer Löschmeisterin erreicht haben.

Im Rettungsdienst verzeichnete die BF in Trier 23.048 Einsätze (2011: 21.493), die sich auf routinemäßige Krankentransporte – zum Beispiel von Dialysepatienten – und Notfälle verteilen. Um den auch durch die demografische Entwicklung tendenziell steigenden Bedarf zu decken, ist seit 2012 ein zusätzlicher Rettungswagen im Dienst. Zugleich wurden sechs neue Mitarbeiter eingestellt.