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29.05.2018

Mehr Maler vor die Leinwand bringen

Leichtes Minus in Kunstakademie wegen Malkursen mit weniger Teilnehmern / Freude auf Einzug des Theaters

Die Europäische Kunstakademie ist ein Hort der Bildenden Künste. Mit einer Spielstätte des Theaters halten ab nächstem Jahr auch die Darstellenden Künste dort Einzug. Eines von mehreren Themen, über die die Mitgliederversammlung vergangene Woche informiert wurde.

Akademieleiterin Dr. Gabriele Lohberg sagte zur Kooperation mit dem Theater: „Sie schlägt ein neues Kapitel auf und darüber freuen wir uns sehr." Da die Studiobühne am Augustinerhof zu klein und dem Publikum baulich kaum mehr zumutbar ist, soll eine kleine Spielstätte in der Kunstakademie in der Aachener Straße – vorerst noch provisorisch – hergerichtet werden. Geeignet hierfür sind die Bildhauerateliers, in denen bis zu 160 Personen Platz finden. Dozentensprecher Bernd Petri sieht mit dem Einzug des Theaters neue Möglichkeiten: Er kann sich gemeinsame Kurse vorstellen, in denen etwa Bühnenbilder erarbeitet werden. „Ein großer Anziehungspunkt" wie er findet, da es dies sonst nirgendwo gebe. Petri plant hierzu Gespräche mit dem neuen Intendanten Manfred Langner zu führen. Um genügend Raum für das Publikum zu schaffen, muss eine Wand in den Bildhauerateliers abgerissen werden. Eine weitere bauliche Veränderung, die demnächst ansteht, ist die Sanierung des Bodens in der Kunsthalle.

Auch die Finanzen waren Thema der Mitgliederversammlung: Einnahmen in Höhe von 870.000, standen Ausgaben von 877.000 Euro gegenüber. Der Verlust lag somit bei 7000 Euro. 2016 lagen die Einnahmen bei 933.000 und die Ausgaben bei 899.000 Euro, was ein Plus von 34.000 ergab. Kredite muss die Kunstakademie keine bedienen. Schatzmeisterin Melanie Welsch sieht insbesondere zwei Effekte, die für das leichte Minus 2017 verantwortlich sind: Zum einen das 40-jährige Jubiläum, das 2017 mit vielen Veranstaltungen begangen wurde, die höhere Aufwendungen nötig machten, und ein Rückgang der Einnahmen bei den Malerei-Kursen von 45.000 Euro. Laut Lohberg liege dies vor allem an weniger Kursteilnehmern, da den Dozenten – aber auch den Teilnehmern – kleine Kurse wichtig seien. Statt wie in den vergangenen Jahren 25 seien 2017 in den Malkursen nicht mehr als elf Teilnehmer unterrichten worden, was natürlich Einbußen mit sich gebracht habe, sagte Lohberg. Sie habe jedoch gegengesteuert und Anreize für Dozenten geschaffen, mehr Teilnehmer zu unterrichten, was bereits Wirkung zeige. Die Mitgliederversammlung, an der unter anderem Vertreter von Universität, Hochschule, Sparkasse und der Gesellschaft für Bildende Kunst teilnahmen, war sich einig, dass die Teilnehmerzahl in den Malkursen wieder erhöht werden müsse. Auch Kulturdezernent Thomas Schmitt bekräftigte dies.

2017 wurden 1360 Kurswochen gebucht. Für 2018 rechnet Lohberg mit einer Steigerung der Auslastung: Bislang sind 1100 Wochen gebucht, vergangenes Jahr im Mai waren es erst 1000. Finanziell weist das erste Quartal 2018 eine stabile Entwicklung leicht über dem Vorjahresniveau auf.

Akademieleiterin Lohberg wies auch auf die internationale Ausrichtung der Kunstakademie hin. Neu engagierte Dozenten kommen aus Italien, Schottland, Luxemburg, Österreich, China, Korea, Japan, Jordanien, Syrien und Senegal. Syrischen Flüchtlingen bietet die Europäische Kunstakademie jeden Freitag die Möglichkeit, mit Trierer Künstlern kostenlos in einem Atelier zu arbeiten.