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23.11.2021

Seifenblasen statt Motorenlärm

Spielaktion in der Weidegasse
Bei der Spielaktion in der Weidegasse Ende Oktober freuten sich die Kinder über riesige Seifenblasen. Foto: Simeon Friedrich
Zur Freude vieler Kinder und Eltern gab es 2021 in mehreren Stadtteilen temporäre Spielstraßen. Statt Autos gehörten die Straßen den Kindern, die dort spielen und sich aufhalten konnten. Alle Verantwortlichen in der Verwaltung und den Stadtteilen sind sich einig, dass im Frühjahr 2022 die neue Spielstraßensaison eröffnet werden soll.

Für temporäre Spielstraßen werden geeignete Straßen zu bestimmten Zeiten für den Straßenverkehr gesperrt. Dann sind sie dem Spielen und Begegnen vorbehalten. Kinder können gefahrlos den gesamten Straßenraum für ihre Zwecke nutzen. Der dafür verantwortliche im Rathaus, Sozialraumplaner Simeon Friedrich, erklärt: „Temporäre Spielstraßen eröffnen neue Spielräume im Wohnumfeld, fördern die Bewegung im Freien und stärken die gute Nachbarschaft. Sie sind somit niedrigschwellige Angebote für alle und damit auch gelungene Ansätze der Inklusion und Integration.“ Da sie – außer der Beschilderung – keine baulichen Maßnahmen erforderten, seien sie zudem kostengünstig und mit geringem Organisationsaufwand umzusetzen.

Überblick über die Aktionen

Initiiert wurden die Spielstraßenaktionen vom Sachgebiet Sozialraumplanung im Jugendamt. Beteiligt waren außerdem die Straßenverkehrsbehörde, die AG Spielraum, die jeweiligen Ortsbeiräte, Mitarbeitende von sozialen Einrichtungen in den Stadtteilen sowie Anwohnende.
In folgenden Stadtteilen gab es 2021 Spielstraßenaktionen:

  • In Trier-West wurde schon im Herbst 2020 erstmals die Peter- Schröder-Straße bespielt. Aufgrund der positiven Resonanz wurde bis zum Frühjahr die straßenverkehrliche Anordnung der Spielstraße vorbereitet und das entsprechende Schild fest montiert. Zwischen Juni und Oktober konnten an jedem vierten Mittwoch im Monat zwischen 15 und 18 Uhr – mit Unterstützung des Ortsbeirats – insgesamt fünf Aktionen stattfinden. Hauptverantwortliche sind die Gemeinwesenarbeit und das Quartiersmanagement der Caritas sowie das Jugendwerk Don Bosco. Im Jahr 2022 sollen die monatlichen Aktionen von April bis Oktober fortgesetzt werden.
  • Im Gartenfeld fand die Pilotaktion im Juni statt. Hierfür wurde die Wilmowskystraße ausgewählt. Die Realisierung konnte über das Projekt „Impuls Trier – Stadt in Bewegung“ gesichert werden, außerdem waren eine Anwohnerin sowie der Ortsvorsteher maßgeblich an der Vorbereitung beteiligt. Der Zuspruch von Kindern und Erwachsenen war so groß, dass der Wunsch nach weiteren Angeboten geäußert wurde. Nun wird die straßenverkehrliche Anordnung vorbereitet, damit ab Frühjahr 2022 auch hier monatliche Aktionen möglich sind.
  • In Trier-Süd wurde die Weidegasse bei einer einmaligen Aktion Ende Oktober zur temporären Spielstraße. Hier engagierten sich besonders die Mitarbeiterinnen der „Kunstjolle“ der Tufa. Trotz des schlechten Wetters nutzten Kinder und Erwachsene gerne das Angebot. Auch hier soll für monatliche Aktionen im Jahr 2022 die straßenverkehrliche Anordnung vorbereitet werden.
  • In Ehrang wurden infolge der Flut und als Zeichen des sozialen Zusammenhalts von den sozialen Einrichtungen des Stadtteils vier einmalige Spielaktionen an unterschiedlichen Plätzen angeboten. Insbesondere die Aktion im Ortskern war ein großer Erfolg. Die Akteure sind sich einig, auch für 2022 Aktionen an geeigneten Orten im Stadtteil planen zu wollen. Wegen der besonderen Situation in Ehrang soll es jedoch vorerst keine Straßensperrungen geben.

Sozialraumplaner Simeon Friedrich freut sich über den guten Zuspruch der Kinder und Eltern zu den Spielaktionen und dankt den Kooperationspartnern in der Verwaltung und den Stadtteilen für die tatkräftige Mitwirkung. Sein Resümee am Ende dieses Spielstraßenjahres fällt rundum positiv aus: „Die temporären Spielstraßen zeigen, wie wir mit vergleichsweise geringem finanziellen und organisatorischen Aufwand einen großen Nutzen für die Menschen erzielen können. Das macht Trier noch familienfreundlicher und lebenswerter.“

Der Winter wird zur Vorbereitung der neuen Saison genutzt. Dabei wird geprüft, ob in weiteren Stadtteilen temporäre Spielstraßen möglich sind. Wer hierfür Ideen hat, kann sich an Simeon Friedrich wenden: simeon.friedrich@trier.de.