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03.10.2017 | Stadtrat

Altstadtpoller in der Warteschleife

Anfrage zum Zeitplan für versenkbare Zufahrtssperren

Es war vielleicht die kürzeste Anfrage, die bisher im Trierer Stadtrat gestellt wurde: „Was ist mit den Pollern?“ wollte die SPD von Baudezernent Andreas Ludwig wissen. Gemeint sind Sperren für Autos an den Zufahrten in die Fußgängerzone, damit nicht illegal auf dem Domfreihof oder Stockplatz geparkt wird. Die Poller müssen jedoch im Boden versenkbar sein, sodass Anwohner und Lieferanten trotzdem zu ihren Wohnungen und Kunden kommen.

Ludwigs Antwort, ebenso kurz zusammengefasst, lautete: „Die Poller kommen wahrscheinlich 2019.“ Es dauert also noch etwas länger, bis das im Doppelhaushalt 2015/16 eingeplante und jetzt von der SPD angemahnte Projekt verwirklicht werden kann. Als wichtigste Gründe für die Verzögerung nannte Ludwig die hohen Kosten und die komplexe Frage der Zugangsberechtigung.

Im Juni hatten sich Ratsmitglieder der CDU und SPD sowie Verwaltungsmitarbeiter bei einem Ortstermin in Koblenz davon überzeugt, dass das dortige System mit hydraulisch versenkbaren Pollern, das zur Bundesgartenschau 2011 installiert wurde, gut funktioniert. „Das Konzept erscheint aus Sicht der Verwaltung schlüssig“, betonte Ludwig. Zugleich hatte sich die Trierer Delegation nach den Kosten erkundigt: Sie belaufen sich auf 50.000 Euro für die Installation eines Pollers plus 7500 Euro Betriebskosten pro Poller und Jahr. „Geht man für die Trierer Fußgängerzone von insgesamt 15 Pollern aus, kämen für die Herstellung circa 750.000 Euro und jährliche Unterhaltungskosten von circa 112.500 Euro zu Stande“, rechnete Baudezernent Andreas Ludwig in der Stadtratssitzung vor. Bevor Mittel in dieser Höhe in den Haushalt eingestellt werden, müsse die Machbarkeit des Vorhabens überprüft werden.

Wahrscheinlich ist angesichts der Kosten eine schrittweise Umsetzung mit dem Domfreihof als Pilotprojekt. Zuvor müsse, so Ludwig, mit den Anliegern und Einzelhändlern ein Konzept für die Ausgabe der Chipkarten abgestimmt werden, mit deren Hilfe die Poller abgesenkt werden können. Womöglich sei eine Änderung bei den Lieferzeiten erforderlich. Die Zufahrt für Hochzeitsgesellschaften zum Standesamt im Palais Walderdorff müsse gleichfalls berücksichtigt werden.

Die Planung für das Pilotprojekt soll Anfang 2018 starten. Wenn alle anstehenden Fragen geklärt sind, wäre diesem Zeitplan zufolge der Einbau der ersten Poller an der Einfahrt aus der Liebfrauenstraße auf den Domfreihof für 2019 zu erwarten.