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22.09.2015

Kein Neubaugebiet in Zewen-Süd

Die Karte zeigt das jetzt vorgeschlagene Baufeld zwischen dem Brubacher Hof und der bestehenden Siedlung Mariahof (links oben). Abbildung: Stadtplanungsamt
Die Karte zeigt das jetzt vorgeschlagene Baufeld zwischen dem Brubacher Hof und der bestehenden Siedlung Mariahof (links oben). Abbildung: Stadtplanungsamt
Auf der Suche nach einem Konsens bei der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans (F-Plan) zeichnen sich wichtige Kompromisslinien ab. Statt bisher 132 sollen demnach nur noch rund 112 Hektar neues Wohnbauland ausgewiesen werden. Der Stadtratsbeschluss zur Offenlegung des F-Plans ist nun frühestens für Dezember vorgesehen.

„Es freut mich, dass in den Beratungen mit den Fraktionen jetzt eine Einigung über den Flächenbedarf für Wohnbauland und über die Aufteilung dieser Flächen zwischen Mehrfamilienhäusern einerseits sowie Ein- und Zweifamilienhäusern andererseits erzielt wurde“, betont Baudezernent Andreas Ludwig. Um den prognostizierten Bedarf an neuem Wohnraum bis 2030 auf der jetzt verringerten Fläche „unterzubringen“, muss insgesamt dichter gebaut werden. Deshalb wurde vereinbart, dass in der Gesamtbetrachtung der neuen Gebiete 60 Prozent der Wohneinheiten auf Mehrfamilienhäuser entfallen, die restlichen 40 Prozent auf Ein- und Zweifamilienhäuser.

Mit diesem Zielwert, der in der Bauleitplanung konkretisiert werden muss, kann auch der soziale Wohnungsbau gestärkt werden. „Es ist weiterhin unser Ziel, möglichst den gesamten Wohnbaubedarf in Trier abzudecken und eine Abwanderung von Familien ins Umland zu vermeiden. Denn das würde zu einer weiteren Belastung unserer Straßen durch Pendler führen“, erklärt Ludwig.

Eine wichtige Änderung im Vergleich zum bisherigen Planentwurf betrifft den Stadtteil Zewen. Die umstrittenen Neubaugebiete Zewen-Südwest und Zewen-Südost beidseits der Straße Im Biest stehen nicht mehr zur Debatte. Stattdessen soll die Freifläche zwischen Euren und Zewen – nordwestlich der Bahnlinie und der Gottbillstraße gelegen – als neue Baulandreserve in den Flächennutzungsplanentwurf aufgenommen werden.

Ebenfalls aufgegeben wurden die Pläne für einen Umzug des Moselstadions in den Messepark und damit einhergehend die Schaffung eines Wohngebiets am alten Standort in Trier-Nord. Die Ausweisung neuer Wohnbauflächen in Ruwer-Zentenbüsch wird dagegen weiterverfolgt, unter der Voraussetzung, dass die zusätzliche Verkehrsbelastung im Ortskern bewältigt wird.

Mehr Abstand

Im Stadtteil Mariahof bleibt das projektierte Wohngebiet durch die Verringerung der Nettobaufläche auf 23 Hektar auf Abstand zur bestehenden Siedlung Brubacher Hof, die somit ihre Eigenständigkeit bewahrt. Die land- und pferdewirtschaftlichen Betriebe vor Ort erhalten eine Zukunftsperspektive. Während es zu diesem Gebiet noch Meinungsunterschiede gibt, muss die neu aufgenommene Fläche zwischen Euren und Zewen im Hinblick auf die Verkehrserschließung, Entwässerung, den Immissions- und Artenschutz erst noch genauer untersucht werden. In der endgültigen Fassung des F-Plans wird voraussichtlich eine dieser beiden Flächen nicht mehr enthalten sein. „Wir wollen aber zunächst mit beiden Gebieten in die Offenlage gehen, stellen sie damit zur Diskussion und am Ende wird man die Argumente gegeneinander abwägen müssen“, erläutert Baudezernent Andreas Ludwig.

Die Ausweisung neuer Gewerbegebiete gestaltet sich schwierig. Nachdem sich die ursprünglich geplante Fläche am Kockelsberg als ungeeignet erwiesen hatte, bleibt als einziges größeres Potenzial das Areal westlich der Monaiser Straße in Zewen (12,4 Hektar). Geprüft werden soll deshalb ein Gewerbegebiet an der Autobahn A 64 bei Herresthal, das in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Trier-Land als interkommunales Projekt realisiert werden könnte.

Zeitplan

Frühestmögliche Termine für das weitere Verfahren:

  • Erste Beratung im Dezernatsausschuss IV: 11. November
  • Beratungen in den Ortsbeiräten: 12. bis 27. November
  • Zweite Beratung im Dezernatsausschuss IV: 9. Dezember
  • Beratung und Offenlagebeschluss im Stadtrat: 15. Dezember
  • Öffentliche Auslegung des F-Plan-Entwurfes: Januar 2016
  • Als Alternativtermin für den Stadtratsbeschluss ist der 2. Februar 2016 vorgesehen.