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10.09.2024

Solarstrom made in Biewer

Sechs Projektverantwortliche stehen hinter einer Infotafel zum Solarpark. Leitungen werden zusammengesteckt.
Über den Anschluss des neuen Solarparks an das Stromnetz freuen sich Martin Grünen (Sparkasse Trier), Dr. Christian Sprenger (Mutterhaus), Dr. Peter Späth (Sparkasse Trier), Thomas Speckter (Stadtwerke), Philipp Rass (Avantag Energy) und OB Wolfram Leibe (v. l.).

Nach dem Start der relativ kleinen Anlage auf dem Petrisberg hat es zwölf Jahre gedauert, bis das zweite Solarkraftwerk auf einer Freifläche im Trierer Stadtgebiet ans Netz ging. Das Gemeinschaftsprojekt der Sparkasse und der Stadtwerke auf einer ehemaligen Deponie zwischen Biewer und Pfalzel setzt neue Maßstäbe.

Die beiden kommunalen Unternehmen haben für die Umsetzung des Projekts die SWT Solar GmbH gegründet. Nach einer Bauzeit von rund sechs Monaten ist die deutlich größere der beiden Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet Trier seit Juli im Probebetrieb und produziert ab sofort offiziell grünen Strom für die Region. Die Betriebsführung der Anlage sowie die Vermarktung des erzeugten Stroms übernehmen die Stadtwerke Trier. 

Der Solarpark erstreckt sich über eine Fläche von 8,5 Hektar, wovon 4,3 Hektar für die Installation der 11.500 Photovoltaikmodule genutzt wurden. Mit einer Gesamtleistung von 6,38 Megawatt kann die Anlage umgerechnet jährlich grünen Strom für mehr als 1800 Haushalte erzeugen. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf rund fünf Millionen Euro.

„Dieser neue Solarpark auf unserem Stadtgebiet ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft für Trier“, sagte Oberbürgermeister Wolfram Leibe. „Ich freue mich über diese weitere erfolgreiche Kooperation der beiden großen Trierer Unternehmen. Die Inbetriebnahme ist aus meiner Sicht auch ein Meilenstein für die Energiewende in Trier, der zeigt, dass Klimaschutz und regionale Wertschöpfung Hand in Hand funktionieren“, so Leibe weiter.

Dr. Peter Späth, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Trier, erklärte: „Dieser Solarpark ist für uns ein besonderer Schritt nach vorne: Wir werden den lokal produzierten, grünen Strom für unseren eigenen Geschäftsbetrieb nutzen. Zukünftig werden voraussichtlich über 70 Prozent des gesamten Strombedarfs der Sparkasse Trier hierdurch gedeckt werden.“

Das Projekt wurde von der luxemburgischen Avantag Energy, einem regional verankerten Unternehmen, entwickelt. Neben der Kooperation der großen Trierer Institutionen hat auch die Familie Wollscheid, der ein Teil der Flächen gehört, privat investiert und die Anlage auf ihren Grundstücken erworben. Und bereits in naher Zukunft könnte sich die Struktur der SWT Solar GmbH ändern: Das Klinikum Mutterhaus Trier plant, 15 Prozent der Gesellschaftsanteile zu übernehmen und die damit korrespondierenden Strommengen für seine Liegenschaften zu nutzen. Dadurch wird sich die Eigentümerstruktur auf jeweils 42,5 Prozent für die SWT und die Sparkasse Trier sowie 15 Prozent für das Mutterhaus verteilen. „Das Thema Nachhaltigkeit ist auch uns ein wichtiges Anliegen. Wir freuen uns sehr, Partner in diesem Projekt zu werden. Die Verhandlungen sind auf der Zielgeraden,“ sagte Mutterhaus-Geschäftsführer Dr. Christian Sprenger.

Ein weiterer entscheidender Erfolgsfaktor des Projekts war die lokale Akzeptanz. Die Fläche des Solarparks, ehemals als Mülldeponie genutzt, erfährt durch die Umwandlung eine nachhaltige und umweltfreundliche Wiederbelebung. Wegen seiner Vorgeschichte kann das Areal weder für den Wohnungsbau noch landwirtschaftlich genutzt werden.