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23.05.2017

Gute Klimabilanz durch effiziente Technik

Stadtwerke-Mitarbeiter Markus Paul führt Besucher verschiedener Altersgruppen durch das Heizkraftwerk
Stadtwerke-Mitarbeiter Markus Paul führt beim Tag der offenen Tür interessierte Besucher verschiedener Altersgruppen durch das Heizkraftwerk in Mariahof. Foto: Stadtwerke
„Obwohl wir direkt daneben wohnen, haben wir nicht erwartet, dass die Anlage so groß ist und innen so modern wirkt“, erzählen Beate und Karl-Werner Boden nach der Führung im Heizwerk Mariahof. Rund 150 Besucher warfen einen Blick hinter die Kulissen. Herzstück der Anlage ist ein Blockheizkraftwerk, das aus Bioerdgas Wärme und Strom erzeugt. Diese Kombination aus energieeffizienter Technik und klimaneutralem Energiebezug macht den Stadtteil zu einem Musterbeispiel der Energiewende.

1963 als nur mit Öl befeuertes Heizwerk gestartet, wurde die Anlage im Laufe der Jahre von den Stadtwerken unter Effizienz- und Umweltaspekten weiterentwickelt. Zu den Meilensteinen zählen die Umstellung auf Zweistoff-Feuerung (Öl und Gas), der Einbau eines mit Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerks (2005) und die Erneuerung der Leitungsinfrastruktur (2005 bis 2012). Seit 2014 wird das Blockheizkraftwerk sogar besonders umweltschonend mit Bioerdgas betrieben. „In Mariahof greifen viele Bausteine sinnvoll ineinander, die unter dem Strich für eine Wärmeversorgung mit hervorragender Klimabilanz sorgen“, erläutert Werner Bonertz, Bereichsleiter Liegenschaften bei den Stadtwerken. Und ganz nebenbei erzeugt das ursprüngliche Heizwerk im Jahr mehr als doppelt so viel Strom, als die Haushalte in Mariahof benötigen. „Bislang mussten wir diesen Strom an der Strombörse verkaufen. Das wird sich bald ändern. Deshalb entwickeln wir für unsere Kunden vor Ort gerade ein regionales Stromprodukt, das auch eine Lieferung aus Mariahof beinhaltet“, freut sich Vertriebsleiter Thomas Speckter. „Darüber hinaus werden wir voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres die Belieferung des Blockheizkraftwerks auf Bioerdgas aus der Region umstellen“, so Speckter weiter. Dabei handelt es sich um Biogas aus regionalen Anlagen, das der Biogaspartner Bitburg GmbH, eine künftige Tochter der SWT, an einem zentralen Standort aufbereiten und ins Erdgasnetz einspeisen möchte.

Das Fernheizwerk ging 1963 zur Versorgung des neuen Stadtteils ans Netz und wurde immer wieder modernisiert: 1988 wurde der Schornstein teilweise erneuert, 1991 folgte die Sanierung der Heizöllager und drei Jahre später der Einbau einer neuen Pumpensteuerung. 2000/01 wurde die gesamte Anlage saniert. Sie liefert derzeit pro Jahr 11,5 Millionen Kilowattstunden Wärme und neun Millionen Kilowattstunden Strom.