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21.11.2016 | Aus dem Stadtrat

Konversion des Walzwerks große Chance für Kürenz

 Fabrikhallen des stillgelegten Walzwerks in Kürenz
Die Fabrikhallen des stillgelegten Walzwerks in Kürenz sollen zum Teil erhalten bleiben.
Alt-Kürenz steht vor einem Entwicklungsschub: Nach dem Erwerb des 2014 stillgelegten Walzwerks an der Brühlstraße durch die Triwo AG will das Rathaus das städtebauliche Konzept des Investors aufgreifen. Für den dazugehörigen Bebauungsplan hat der Stadtrat einstimmig den Aufstellungsbeschluss getroffen.

Das Konzept der Triwo sieht für das 4,1 Hektar große Areal eine gemischte Nutzung mit den Schwerpunkten Wohnungsbau, Gewerbe, Dienstleistungen, Kultur/Freizeit und Gastronomie vor. Aus Sicht des Stadtplanungsamts zeichnet sich das Triwo-Projekt vor allem dadurch aus, dass ein Teil der ehemaligen Fabrikhallen erhalten bleiben soll. Die reizvolle Atmosphäre des stillgelegten Industriestandorts machten sich bereits das Theater Trier für die Aufführungen „Der Zauberberg“ und „Jesus Christ Superstar“ und die Tufa für ihr Musiktheaterstück „Blue Sheets“ zu Nutze.

Folgende Eckpunkte sollen im Bebauungsplan BK 30 („Walzwerk Kürenz“) aufgegriffen werden:

  • Flächenanteil von mindestens 40 Prozent für Nicht-Wohngebäude.
  • Wohnungsbau mit mindestens 25 Prozent Sozialwohnungen.
  • Schallschutzmaßnahmen zur angrenzenden Eisenbahnlinie.
  • Innere Erschließung überwiegend durch verkehrsberuhigte Straßen.

Eine Frage, an der noch gearbeitet werden muss, ist die Zufahrt auf das Gelände. Um den zusätzlichen Verkehr abzuwickeln, ist voraussichtlich in der Schönbornstraße eine Abbiegespur in die Brühlstraße erforderlich. Da die Brühlstraße sehr eng ist, soll auch untersucht werden, ob auf der westlichen Seite eine gänzlich neue Erschließung möglich ist.

Von einer „Zeitenwende für Kürenz“ sprach Ortsvorsteher Bernd Michels im Stadtrat. „Das Projekt hat im Ortsbeirat große Zustimmung gefunden und bietet uns hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten.“ Dominik Heinrich (B‘90/Grüne) hatte die Debatte mit der Anregung eröffnet, eine kleine Fläche für Einzelhandelsgeschäfte zu reservieren. Zugleich bemängelte er, dass ein Projekt dieser Tragweite erst einen Tag vor der Stadtratssitzung erstmals im Baudezernatsausschuss beraten wurde.

Das Konzept sei schon seit der Präsentation durch die Triwo im Februar öffentlich bekannt und intensiv diskutiert worden, entgegnete Thomas Albrecht (CDU) und betonte: „Wir müssen die einmalige Chance für Kürenz ergreifen.“ Rainer Lehnart (SPD) lobte den Investor für das gelungene Konzept. Auch Baudezernent Andreas Ludwig zeigte sich optimistisch. Bei der jetzt anstehenden Konkretisierung der Planung sei die Verkehrserschließung sicher das Hauptthema.