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16.08.2021

Ehranger Grundschule trotz Hochwasser pünktlich am Start

(pe) Gut vier Wochen nach der Flutkatastrophe in Ehrang zeichnet sich langsam ab, wie hoch die materiellen Schäden sind. Nach einer Analyse der Gebäudewirtschaft ist allein an städtischen Immobilien und Infrastruktureinrichtungen ein Schaden von 12,8 Millionen Euro entstanden. Diese Kosten können sogar noch steigen, weil manche Schäden erst später zu Tage kommen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch einige positive Nachrichten.

Dank der Unterstützung durch die Trier Rotarier können schon bald neben dem erst vor wenigen Monaten eingeweihten und besonders stark gefluteten Jugendclub in der Merowinger Straße Container als Ausweichquartier aufgestellt werden. Nach Angaben von Stefan Zawar-Schlegel, stellvertretender Leiter des Jugendamts, werden für die Jugendräume drei Container miteinander verbunden, zwei weitere dienen als Büro und einer als Sanitärgebäude. Ohne Übergangslösung kommt man bei der Grundschule aus. Sie kann nach Angaben von Sebastian Schön, Leiter der Gebäudewirtschaft, trotz einiger Schäden pünktlich zum Schuljahresbeginn an den Start gehen. Als Ersatz für die defekte Ölheizung gibt es eine mobile Lösung. Langfristig erhält das Gebäude eine Gasheizung. Nicht so gut sieht es mit der Turnhalle aus, an der allein ein vorläufig geschätzter Schaden von rund 1,2 Millionen Euro entstanden ist. Für den Sportunterricht der Grundschüler soll die Sporthalle Unter Gerst genutzt werden.

Ein großes Problem ist nach Einschätzung von Ortsvorsteher Bertrand Adams die Entsorgung von Estrich oder Fliesen. Solche Baumaterialien fallen in großen Mengen an, weil in vielen Häusern die Entkernung läuft. Die Entsorgung kann aber nicht über bestehenden Systeme des A.R.T. laufen. In der jüngsten Sitzung des Krisenstabs unter Leitung von Bürgermeisterin Elvira Garbes war man sich einig, dass ein oder zwei Sammelstellen nötig sind, um zu verhindern, dass sich wieder größere Müllberge vor den Häusern auftürmen. Noch unklar ist, ob ein solches Projekt aus Spendengeldern oder Mitteln des Hochwasserfonds finanziert werden könnte. Dabei müssen vor allem steuerliche Fragen sehr sorgfältig geprüft werden.

Auf eine positive Resonanz stießen nach Aussage von Ortsvorsteher Adams die Infoangebote unter dem Motto „Wie heizt Ehrang in Zukunft?“ am vorletzten Wochenende. Das Interesse war so groß, dass ein Zusatztermin angeboten werden musste. Am Montag letzter Woche begannen die Stadtwerke mit der Verlegung von Hausanschlüssen ans bestehende Gasnetz. Häuser, die nicht direkt angeschlossen werden können, werden über Tanks versorgt.

Weil beim Hochwasser zahlreiche Tanks beschädigt wurden und auslaufendes Öl für erhebliche Probleme sorgte, entschieden sich viele Hausbesitzer für den Wechsel auf Gas. Infos per E-Mail (swthilft@swt.de) oder telefonisch: 0651/99988800.

Weiter voran geht es bei den Soforthilfen durch die Stadtverwaltung: Bis Freitag wurden an Privathaushalte 3,2 Millionen Euro ausgezahlt. Das Amt für Soziales und Wohnen hat 1583 Anträge bewilligt. Die Wirtschaftsförderung hat bis Freitag 63 Anträge geschädigter Firmen über 315.000 Euro bewilligt. Die Frist zur Antragstellung endet am 31. August. Infos bei Christopher Paulus (0651/ 718-1837, christopher.paulus@trier.de).

Um die Vermittlung von Helfern für das Hochwassergebiet kümmert sich die Trierer Ehrenamtsagentur. Es werden immer wieder kurzfristig Einsatzkräfte für einzelne Gebäude gesucht. Interessenten können sich per E-Mail melden (kontakt@ehrenamtsagentur@trier.de) oder telefonisch: 0651/9120702.

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