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30.06.2020

Wichtige Schritte zur Nachhaltigkeit

Vorstellung des Aktionsplans Entwicklungspolitik im März 2019
Zur Vorstellung des Aktionsplans Entwicklungspolitik im März 2019 kamen neben zahlreichen Akteuren auch OB Wolfram Leibe und der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz.
Im Januar 2019 hat der Trierer Stadtrat den wohl bundesweit ersten entwicklungspolitischen Aktionsplan zur kommunalen Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Nun wurde der erste Zwischenbericht vorgelegt – und der kann sich sehen lassen.

Lea Horak, die den Prozess federführend begleitete, informierte die Mitglieder des Steuerungsausschusses vergangene Woche, dass von den insgesamt 193 Maßnahmen des Fünf-Jahresplans bereits 115 umgesetzt wurden oder sich in der Umsetzung befinden. Das entspricht 60 Prozent. Von den 68 für das erste Jahr vorgesehenen Maßnahmen wurden 59 umgesetzt oder befinden sich in der Umsetzung – das entspricht 87 Prozent.

Zu den realisierten Projekten gehört beispielsweise eine öffentliche Ringvorlesung, die die Hochschule Trier gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Corinna Rüffer (Grüne) zum Thema „Die nachhaltige Gesellschaft. Eine Utopie?" veranstaltet hat. Verschiedene Expertinnen und Experten haben sich an fünf Terminen der Frage gewidmet, wie der Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft gelingen kann. Alternativen für Wege in diese Richtung wurden beleuchtet und die damit verbundenen Chancen und Risiken diskutiert. Ebenfalls umgesetzt wurde die Inbetriebnahme öffentlicher Trinkwasserspender am Domfreihof und Palastgarten durch die Stadtwerke. Lea Horak betonte: „Der Aktionsplan ist in Trier fest verankert – sowohl in der Stadtgesellschaft als auch in der Verwaltung."

In Planung, aber noch nicht umgesetzt ist die Begegnungsreise nach Nairobi mit Nachhaltigkeits- und Umweltakteurinnen und Akteuren aus Deutschland und Kenia. Zwischenzeitlich hat im Rahmen einer mehrmonatigen Hospitation von zwei jungen Kenianern im Jahr 2019 bei der Stadtverwaltung und bei der Lokalen Agenda 21 ein intensiver Austausch zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen in Deutschland stattgefunden.

Dank für politischen Rückhalt

Noch nicht umgesetzt wurde beispielsweise die Vorgabe aus dem Aktionsplan, dass Formulare zur Beantragung einer Veranstaltung dem Beirat für Migration und Integration zur Verfügung gestellt werden, damit dieser die Möglichkeiten der Übersetzung in mehrere Sprachen prüfen kann.

Die Realisierung der Maßnahmen liegt – je nach Zuständigkeit – in der Verantwortung der städtischen Dezernate, der jeweiligen Fachämter sowie verwaltungsexterner Akteurinnen und Akteure. Eine Koordinierungs- und zentrale Anlaufstelle für die Themen des Aktionsplans ist im Büro des Oberbürgermeisters angesiedelt. Die Projekte weisen eine große Varianz bezüglich ihres Umfangs, der Einfachheit der Umsetzung und des benötigten Res-
sourceneinsatzes auf. Dementsprechend können manche Maßnahmen sehr zügig in Gänze umgesetzt werden, andere hingegen sind so umfangreich, dass sie über mehrere Jahre hinweg schrittweise realisiert werden.

Horak erläuterte, dass der Aktionsplan Entwicklungspolitik auch in der überregionalen Presse und in Newslettern aufgegriffen werde. So wurde darüber von der Deutschen Presseagentur (dpa), dem SWR, in der Ruanda-Revue und im Newsletter „Nachhaltigkeit aktuell" der Bundesregierung berichtet. Horak bedankte sich beim Stadtrat für den politischen Rückhalt des Projekts.

Der Aktionsplan wurde in enger Zusammenarbeit mit den Ratsfraktionen und der Lokalen Agenda 21 erstellt und in einer Lenkungsgruppe begleitet. An der Erarbeitung der Vorschläge beteiligten sich in mehreren Arbeitsgruppen rund 80 Personen aus Trierer Institutionen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Ratsfraktionen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Björn Gutheil