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08.09.2016

Schwerpunkt zur Grundbildung ausgebaut

Trier einer von 18 Standorten bei bundesweitem Modellprojekt

(pe) Die Stadt Trier wurde zu einem von bundesweit 18 Modellstandorten im Projekt „AlphaKommunal-Transfer – Kommunale Strategie für Grundbildung“ ernannt. Das Bundesbildungsministerium fördert das vom Deutschen Volkshochschulverband ausgeschriebene Projekt. Wesentlicher Bestandteil sind Fortbildungen für kommunale Beschäftigte in Bürgerbüros und anderen publikumsintensiven Bereichen. Das Programm findet in fünf Modellregionen statt: Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In Rheinland-Pfalz wurde neben Trier und seiner VHS Neuwied und Worms ausgewählt.

Ob im Arbeitsleben oder in der Freizeit: Für Menschen ohne Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben, Rechnen oder EDV ist die gesellschaftliche Teilhabe besonders schwierig. Für Kommunen ist die Grundbildung nach Einschätzung von Rudolf Fries, Leiter des städtischen Bildungs- und Medienzentrums, auch „ein Instrument der Arbeitsförderung, um Potenziale für das Gemeinwesen und die Wirtschaft zu mobilisieren und soziale Transferkosten zu senken, denn Menschen, die nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen können, sind stärker von Erwerbslosigkeit bedroht oder betroffen. Oft stehen ihnen nur einfache Tätigkeiten offen, verbunden mit niedrigem Einkommen und geringen Aufstiegschancen.“

Das Thema Grundbildung wird in Trier seit vielen Jahren stringent verfolgt. Die VHS bietet seit über 30 Jahren Alphabetisierungskurse an, 2011 entstand das Lokale Bündnis Alphabetisierung und Grundbildung und seit 2012 läuft das Projekt „Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener“ mit Unterstützung des Bundes. Die Teilnahme an dem Modellprojekt „AlphaKommunal-Transfer“ ist ein weiterer Schritt in der Verankerung der Grundbildung in der Bildungsplanung, um noch

mehr Betroffene für Angebote der VHS zu gewinnen. Die Stadt wird dabei vom Deutschen Volkshochschulverband und seinen Landesverbänden unterstützt. „Trier verfolgt das Thema Alphabetisierung und Grundbildung seit vielen Jahren. Damit folgen wir der Linie, dass Bildung eine von drei städtischen Leitzielen ist und so mehr gesellschaftliche Teilhabe gesichert wird. Der Fokus liegt bislang vor allem auf den betroffenen Bürgern und deren Arbeitswelt. Mit der Teilnahme an dem Modellprojekt ,AlphaKommunal-Transfer‘ wird die lokale Alpha-Strategie nun verstärkt in die eigene Verwaltung adressiert“, betont Oberbürgermeister Wolfram Leibe.

Mit der Sensibilisierung der Verwaltungsmitarbeiter als Multiplikatoren könnten noch mehr Betroffene für die Angebote von VHS und Stadtbibliothek gewonnen werden. Kommunale Beschäftigte lernen in einem vierstündigen Seminar, funktionalen Analphabetismus zu erkennen, Betroffene anzusprechen und auf die verschiedenen Lernangebote hinzuweisen. Personal- und Betriebsräte sowie Führungskräfte in Ämtern, kommunalen Betrieben und lokalen Unternehmen sollen ebenfalls sensibilisiert werden, um Betroffenen Hilfe anzubieten. Die Erfahrungen dreier Pilotkommunen aus der ersten Projektphase stehen in Form von umfangreichen Materialien mit hilfreichen Praxistipps zur Verfügung.

Das Modellprojekt „AlphaKommunal-Transfer“ ist nach Einschätzung von Fries „der logische Anknüpfungspunkt an das durch den EU-Sozialfonds und die Landesregierung geförderte Projekt „GrubiNetz – Kompetenznetzwerk Grundbildung und Alphabetisierung Rheinland-Pfalz“. Der Landesverband der Volkshochschulen erweitert mit anderen Weiterbildungsorganisationen seine Netzwerke aus regionalen Akteuren, die mit Betroffenen vor Ort in Kontakt kommen. Weitere Details zum Modellprojekt im Internet: grundbildung.de/projekte/alphakommunal-transfer.html und grundbildung.trier.de/Startseite.

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