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Rathaus Zeitung vom 04.05.2010


Opportunismus und aufkeimender Judenhass

Ein Kupferstich von 1738 zeigt Joseph Süß Oppenheimer mit dem Galgen als Emblem. In dem Spottvers wird er unter anderem des Geizes und der Wollust bezichtigt.  Abbildung: Graphik-Sammlung  Württembergische Landesbibliothek
Joseph Süß Oppenheimer, jüdischer Finanzrat am Hofe des Herzogs von Württemberg, war Hauptfigur eines Romans von Lion Feuchtwanger und Haßfigur der Nazis in dem Propagandafilm "Jud Süß". Der Komponist Detlev Glanert setzte sich erneut mit dem Stoff auseinander: Seine Oper, die ab 9. Mai in Trier aufgeführt wird, zeigt, wie stark bereits im 18. Jahrhundert antijüdische Tendenzen die gesellschaftliche Realität mitbestimmten.

Meinung der Fraktionen

CDU: Die Parkhäuser auch für Radfahrer öffnen
SPD: Toleranz konsequent umsetzen
Bündnis 90/Die Grünen: Investitionen - Folgekosten ausweisen
FWG: Vor Ort in Trier-West/Pallien
FDP: Herzlichen Glückwunsch

Der Heilige Rock und seine Tradition

In zwei Jahren findet die nächste Heilig-Rock-Wallfahrt statt. Wer sich zur Vorbereitung eingehender mit der auch als "Tunika Christi" bezeichneten Reliquie des Trierer Doms beschäftigen will, kann auf ein neues Buch der Autorin Ursula Bartmann zurück greifen.

Integration als roter Faden

Integrationspolitik ist für OB Klaus Jensen eine Querschnittsaufgabe, die sich „wie ein roter Faden durch die Kommune ziehen muss“. Großer Handlungsbedarf für die Integration der in Trier lebenden Migranten besteht in den Bereichen Spracherwerb, Bildung und Arbeit. Das geht aus der Zwischenbilanz des Integrationskonzepts hervor, die nun öffentlich zur Debatte steht.

Gemeinsames Ersatzdomizil

Um alle sechs Gruppen der Kita Trimmelter Hof auf dem Tarforster Grundschulgelände unterzubringen, wurden kurzfristig Container aufgestellt.
Die sechs Gruppen der seit Ende März wegen erhöhter Schadstoffkonzentration und Schimmel geschlossenen Kita Trimmelter Hof sind seit dem gestrigen Montag in einem gemeinsamen Ersatzquartier untergebracht. Dafür wurden auf dem Hof der alten Grundschule Tarforst zusätzlich Container aufgestellt.

Deutliche Kritik an Schulbuchausleihe

Zum neuen Schuljahr führt das Land die Schulbuchausleihe in der Sekundarstufe I ein und wirbt dafür unter anderem mit einem Plakat.
Ab nächstem Schuljahr können in Rheinland-Pfalz Familien, deren Einkommen bestimmte Grenzen unterschreitet, Schulbücher unentgeltlich ausleihen. Das Rathaus rechnet mit rund 4800 Teilnehmern in Trier. Kritisiert wurde im Dezernatsausschuss das komplizierte Verfahren und der hohe Personalaufwand bei der städtischen Schulverwaltung.

Trier-Tagebuch

Vor 15 Jahren (Mai bis Dezember 1995): Erhebliche Betonschäden gefährden die Stabilität des City-Parkhauses an der Metzelstraße.

Versorgung langfristig absichern

Während sich das in den 90er Jahren sanierte Mehrfamilienhaus am Trierweilerweg in einem befriedigenden Zustand präsentiert (oben), stellt sich bei der städtischen Immobilie am Irminenwingert die Frage, ob sich eine Instandsetzung überhaupt noch lohnt.
Für rund 50.000 Euro wird ein Wohnraumversorgungskonzept für Trier erstellt. Ein fester Wohnungsbestand soll auch künftig in städtischem Besitz bleiben, um Personen versorgen zu können, die wegen diverser Handicaps kaum eine Chance auf dem freien Markt haben. In manchen städtischen Wohnungen fehlt es jedoch an der Mindestausstattung.

Trier ist Trommel-Weltmeister

Trommler und Cheerleader der Lebenshilfe-Werke feiern mit Oberbürgermeister Klaus Jensen (Mitte, l.) und Ulrich Schwarz (Geschäftsführer der Lebenshilfe-Werke, Mitte r.) den Eintrag ins Guinness-Buch.
Am 30. August 2009 hatten 1682 behinderte und nichtbehinderte Menschen unter Leitung von Guildo Horn für fünf Minuten und zwei Sekunden auf so genannten Snaredrums einen Trommelwirbel erzeugt und damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Jetzt wurde der Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde offiziell bestätigt. OB Klaus Jensen ist sich sicher: "Das kann keiner mehr toppen!"

Kulturschätze gesichert

Ein Kodex aus den Beständen der Abtei St. Matthias, der jetzt digital erfasst wird, enthält die Fabeln des Äsop. Bild: Anja Runkel Stadtbibliothek/Hs 1108-55  4° folio 36v
Zur Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften aus der Abtei St. Matthias erhalten Stadtbibliothek und Uni Trier 300.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zudem unterstützt die DFG die digitale Erfassung von Druckwerken des 16. bis 18. Jahrhunderts. Diese Sicherungen geschehen nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs.

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