Wenn Eidechsen umziehen müssen
Bevor die Bauarbeiten beginnen, sollen im Umfeld des Radweges Grobschotterhaufen, Trockenmauern sowie Splitt- oder Sandflächen geschaffen werden, die als Lebensraum dienen können. Während der Bauarbeiten sollen auch Eidechsen-Schutzzäune installiert werden. Ein Team aus Biologen und Landschaftsplanern wird den Prozess begleiten.
Caroline Liebscher vom städtischen Grünflächenamt erklärt, dass betroffene Tierarten nicht unmittelbar und sofort auf Veränderungen ihrer Lebensräume reagieren. „Es ist möglich, dass Reaktionen und damit eine Auswirkung auf die Population bis zu drei Jahrzehnte andauern, bevor der Mensch diese bemerkt", so Liebscher. Aktuelle Eingriffe in die Natur und die damit einhergehenden Folgen würden sich also erst viel später zeigen.
Laut Liebscher sei es unerlässlich, den Artenschutz in jeder Planung zu forcieren, um die Biodiversität und Vielfalt im Stadtgebiet zu wahren. So auch im Fall des Ruwer-Radwegs. Zwar zähle die Mauereidechse nicht zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten, erläutert Liebscher, jedoch werde von den Menschen zunehmend in deren Lebensraum eingegriffen.