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11.12.2018

Wenn Eidechsen umziehen müssen

Mauereidechse in ihrem Habitat.
Die Mauereidechse gilt in Deutschland als streng zu schützende Art. Foto: Pixabay
Für den Schutz der Mauereidechse hat der Trierer Stadtrat in seiner vergangenen Sitzung 245.000 Euro bereitgestellt. Die gefährdeten Reptilien leben dort, wo der Ruwer-Radweg zwischen ehemaligem Bahnhof bis zum früheren Bahnübergang Ruwerer Straße ausgebaut werden soll. Das Baufeld soll ab Juni 2019 frei von Mauereidechsen sein, da die Gefahr besteht, dass die Tiere ansonsten im Zuge der Bauarbeiten getötet werden. Um sie von der Baustelle fernzuhalten, werden Verstecke wie Stein- und Holzhaufen geräumt und die Fläche wird komplett mit Vlies oder Folien abgedeckt. Im Bereich des alten Bahnhofes ist dies jedoch nicht möglich. Die Tiere, die dort leben, werden in neu gestaltete Habitate umgesiedelt.

Bevor die Bauarbeiten beginnen, sollen im Umfeld des Radweges Grobschotterhaufen, Trockenmauern sowie Splitt- oder Sandflächen geschaffen werden, die als Lebensraum dienen können. Während der Bauarbeiten sollen auch Eidechsen-Schutzzäune installiert werden. Ein Team aus Biologen und Landschaftsplanern wird den Prozess begleiten.

Caroline Liebscher vom städtischen Grünflächenamt erklärt, dass betroffene Tierarten nicht unmittelbar und sofort auf Veränderungen ihrer Lebensräume reagieren. „Es ist möglich, dass Reaktionen und damit eine Auswirkung auf die Population bis zu drei Jahrzehnte andauern, bevor der Mensch diese bemerkt", so Liebscher. Aktuelle Eingriffe in die Natur und die damit einhergehenden Folgen würden sich also erst viel später zeigen.

Laut Liebscher sei es unerlässlich, den Artenschutz in jeder Planung zu forcieren, um die Biodiversität und Vielfalt im Stadtgebiet zu wahren. So auch im Fall des Ruwer-Radwegs. Zwar zähle die Mauereidechse nicht zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten, erläutert Liebscher, jedoch werde von den Menschen zunehmend in deren Lebensraum eingegriffen.

 

 
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