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29.11.2021

Hilfe und Beratung für Familien funktioniert auch online

(pe) Wie können die Einrichtungen der Familienbildung in Trier in der für Eltern und Kinder besonders belastenden Pandemie den Kontakt halten und ihnen zur Seite stehen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Jahrestagung „Familien im Bilde“. Gastgeber waren die kommunale Koordinierungsstelle „Familienbildung im Netzwerk“ im Jugendamt in Kooperation mit dem Netzwerk Familienbildung.

Bürgermeisterin Elvira Garbes dankte Ingrid Sauer und Katja Neisius-Umbscheiden, die als Koordinatorinnen mitten in der Pandemie die Netzwerkarbeit aufgenommen hätten und sofort gezwungen waren, neue Wege zu gehen. Dabei werden sie unterstützt von Elke Burchert, die sich seit 2016 im Jugendamt um das 2010 gegründete Netzwerk kümmert. Es hat derzeit 15 Mitglieder. Garbes dankte auch Isabelle Weber-Wirtz und Birgit Kuhlmeier, ehemalige Koordinatorinnen des Netzwerks Familienbildung, für ihr langjähriges Engagement.

Burchert zog am Ende der Tagung mit rund 30 Teilnehmenden eine positive Bilanz im Gespräch mit Moderatorin Nadja Driessen. Dank der Flexibilität der Netzwerkmitglieder sei es gelungen, ein vielfältiges Angebot bereitzustellen. Beispiele sind das Modellprojekt „Familien unterstützen, neue Zugänge schaffen – jetzt digital?“ des Mainzer Ministeriums für Familien und Frauen in Kooperation mit der Remise sowie die digitalen Fidibus-Angebote. Das Familienzentrum hat einen Instagram-Account, über den es etwa für seinen Online-Eltern-Gesprächskreis oder analoge Eltern-Kind-Musikkurse wirbt. Zudem gibt es ein breites Spektrum an Onlinekursen, die auf wwwi.fidibus.de gebucht werden können, wie ein Eltern-Kind-Baby-Treff, oder Angebote der „Klassikzwerge“ rund um beliebte Stücke, wie den „Nussknacker.“

Burchert stellte auch die Digitale Pinnwand des Jugendamts vor. Diese bietet nicht nur pädagogischem Fachpersonal, sondern auch interessierten Eltern eine Übersucht aller mobilen Unterstützungsangebote für Familien. Das Themenspektrum umfasst allgemeine Erziehungsfragen, Kunst, Kultur, Gesundheit, Bewegung, Natur und Umwelt, Medien sowie Inklusion und Teilhabe. Die Palette der Gestaltungsmöglichkeiten reicht von einstündigen Themenabenden bis zu mehrtägigen Kursen und Workshops. Viele dieser Angebote werden mittlerweile auch digital angeboten und je nach Stadtteil mit bis zu 1000 Euro durch die Stadt gefördert. Interessierten Eltern bietet das Jugendamt mit dem Netzwerk dazu ein Zoom-Meeting am Mittwoch, 15. Dezember, 19 bis 9.45 Uhr an. Anmeldung per E-Mail bis Mittwoch, 8. Dezember, an: elke.burchert@trier.de

Die Teilnehmenden der Jahrestagung erhielten auch Anregungen durch auswärtige Programme, darunter Medienprojekte für Kita- und Grundschulkinder der Lernwerkstatt Rheinland-Pfalz oder den Eltern Web-Talk „Family click“ aus Baden-Württemberg. Er findet montags von 20.15 bis 21.15 Uhr statt. In den letzten Runden ging es nicht nur um die Folgen von Corona für die Familien, sondern zum Beispiel auch um eine Anleitung zum Loslassen für Eltern, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Im Abschlussinterview der Tagung wurde auch hervorgehoben, dass viele Akteure der Familienbildung den ersten Lockdown und die abbrechenden Kontakte zu Eltern und Kindern zunächst, so Burchert, als „totale Katastrophe“ empfunden hätten, dann aber ihre „digitale Kreativität“ entdeckt hätten: „In jeder Krise steckt auch eine Chance.“ Gleichzeitig sei aber deutlich geworden, dass auf Dauer digitale Formate kein Ersatz für persönliche Kontakte bei den Hilfs- und Schulungsangeboten für Familien sein könnten, sondern eine wichtige Ergänzung. Zudem hätten nicht alle Eltern ausreichende technische Zugänge beziehungsweise das erforderliche Basiswissen zur Nutzung von Online-Medien. Niedrigschwellige Angebote blieben unverzichtbar. Um alle möglichst bedarfsgerecht gestalten zu können, wurde eine Studie zu veränderten Bedürfnissen von Familien des Instituts für Demoskopie Allensbach vorgestellt. Weitere Informationen mit einer Tagungsdokumentation: www.trier.de/leben-in-trier/soziale-planung/jugendhilfeplanung/familienbildung/jahrestagung-familienbildung-2021/

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