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11.03.2019

Exhaus-Angebote finden neues Domizil in der Scholl-Schule

(pe) Nachdem sich Anfang Februar die baulichen Schäden am Jugend- und Kulturzentrum Exhaus als deutlich gravierender herausgestellt hatten als vorher angenommen und das Gebäude aus Sicherheitsgründen geräumt werden musste, sind die pädagogischen Projekte und die Büros vorläufig in der früheren Scholl-Schule in der St. Mergener-Straße untergebracht. Für die Konzerte konnte vor allem dank der Unterstützung des Jugendzentrums Mergener Hof sowie der Clubs Lucky‘s Luke und Villa Wuller Ersatz gefunden werden. Das klappte teilweise sehr schnell. Bereits am Nachmittag des Tages, als die schlechte Nachricht publik wurde, hatte das Exhaus einen Termin beim Mergener Hof. Cornelius Günther, Chef des Trägervereins, erinnert sich: „Das war sehr wichtig: Die Einnahmen aus den Veranstaltungen spielen eine zentrale Rolle, um das Insolvenzverfahren geordnet fortsetzen zu können.“

Nur für das Hardcore-Festival Summer-Blast, das traditionell im Innenhof des Gebäudes stattfindet, ist die Suche nach einem Ersatzort noch nicht ganz abgeschlossen. Wichtig ist für Günther, dass bei den Konzerten der Name Exhaus weiter auftaucht, damit die Marke nicht in Vergessenheit gerät. Auch wenn bei einigen Verlegungen Sponsoreneinnahmen teilweise niedriger ausfallen, ist Günther vorsichtig zuversichtlich: „Wir haben schon viele Hürden gemeinsamen genommen und sind wieder etwas optimistischer als an dem Morgen, als wir den Schock der Räumung verkraften mussten.“

Ähnlich äußert sich Bürgermeisterin Elvira Garbes: „Der Exhaus-Verein, die Stadtverwaltung und weitere Beteiligte setzen mit Hochdruck die Ersatzlösungen um. In vielen Teilen ist es schon gelungen, einen Übergang zu schaffen. Keiner wurde im Regen stehen gelassen.“ Ende letzter Woche wechselten auch der Kulturbereich im Exhaus und das Fanprojekt bei Eintracht Trier in Kooperation mit dem Deutschen Fußballbund und dem Land in die frühere Scholl-Schule.

Die Strahlkraft des Fan-Projektes mit der Betreuung bei Auswärtsspielen und dem Entschärfen von Konflikten mit anderen Fangruppen reicht weit über den Stadtteil hinaus. Nach Einschätzung von Günther hat sich im Vergleich mit der Fanszene anderer Städte die Lage deutlich verbessert. Für das Fanprojekt wird unabhängig von der jüngsten Entwicklung nach einem neuen Domizil im Bereich des Moselstadions gesucht.

Das Exhaus machte sich in den letzten Jahrzehnten weit über Trier hinaus vor allem durch Konzerte und Partys einen Namen. Viele, die schon lange nicht mehr in Trier wohnen, kommen zu solchen Anlässen immer wieder gerne zurück. Daher gab es schon in den Monaten vor der Räumung, als die Bauarbeiten für Verbesserungen beim Brandschutz und bei der Barrierefreiheit liefen und das Exhaus in eine finanzielle Schieflage geraten war, eine Welle der Solidarität. Das Jugend- und Kulturzentrum wird derzeit unter anderem durch die Kampagne „Exhaus bleibt!“ unterstützt, für die mit vielen Stickern geworben wird.

Die nächste Weichenstellung für das Jugend- und Kulturzentrum Exhaus steht am 17. April an, wenn der Stadtrat die Haushaltsunterlage (HU) Bau in Auftrag geben soll. Erst danach kann ermittelt werden, wie gravierend die Gebäudeschäden im Detail, wie hoch die Kosten sind und wie lange die Bauarbeiten dauern könnten. Günther sieht in der Krise auch eine Chance: „Wir versuchen, aus der Not heraus neue Ideen zu gewinnen.“

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