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18.02.2019

Eine Herausforderung neben dem Beruf - Interview mit der VWA-Studentin Viktoria Ingwald

Lernen statt Feiern. Viktoria Ingwald sitzt freitags und samstags gemeinsam mit 100 anderen VWA-Studenten in einem der Hörsäle der Universität Trier. Die VWA bietet in den Bereichen Betriebswirtschaft und Informatik Abschlüsse und Weiterbildungskurse an. OB Wolfram Leibe ist Akademieleiter am Standort Trier.
Lernen statt Feiern. Viktoria Ingwald sitzt freitags und samstags gemeinsam mit 100 anderen VWA-Studenten in einem der Hörsäle der Universität Trier. Die VWA bietet in den Bereichen Betriebswirtschaft und Informatik Abschlüsse und Weiterbildungskurse an. OB Wolfram Leibe ist Akademieleiter am Standort Trier.

Arbeit, Studium, Familie und Freunde – und das alles zur gleichen Zeit: Viktoria Ingwald macht einen Abschluss zur Diplom-Betriebswirtin an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Trier und arbeitet gleichzeitig Vollzeit im Außendienst der Firma Franz Wiltmann GmbH & Co. KG. Die Rathaus Zeitung (RaZ) hat mit der 25-Jährigen über die Gründe ihrer Entscheidung und die Herausforderungen als VWA-Studentin gesprochen.

RaZ: Warum haben Sie sich für ein Studium an der VWA entschieden?

Viktoria Ingwald: Ich habe es von meinem Partner empfohlen bekommen. Er war selber früher an der VWA und hat dort den Betriebswirt erworben. Ich habe mich dafür entschieden, weil zum einen Professoren der Universität die Vorlesungen halten und es dadurch mehr in die Tiefe geht als alternative Studiengänge. Zum anderen ist bei der VWA dank der flexiblen Module ein jährlicher Einstieg möglich. Man muss nicht erst einen Jahrgang, sprich drei Jahre, warten bis man anfangen kann. Außerdem hat man auch die Möglichkeit, zwischendurch das Studium zu unterbrechen, falls es zeitlich nicht passt, weil man zum Beispiel beruflich ins Ausland muss. Ich fand auch das VWA-Team sehr kompetent und sympathisch. Dann habe ich mich nach der Infoveranstaltung dafür angemeldet.

Waren eine Universität oder Hochschule keine Optionen?

Ich hab eine kaufmännische Ausbildung gemacht und war ja dann schon im Unternehmen tätig. Da hätte ich mir nicht nochmal vorstellen können, ein Vollzeitstudium zu machen – also aus diesem Trott wieder raus zu kommen und nebenbei nichts zu verdienen. So hat man eben die Möglichkeit, weiter seinen Job zu machen und trotzdem ein Studium zu absolvieren.

Wie ist die zeitliche Aufteilung zwischen Studium und Beruf?

Ich vermute, dass es bei den Kommilitonen anders sein wird. Wir haben ganz unterschiedliche Berufe dabei und meiner beansprucht sehr viel Zeit. Ich würde sagen, dass mein Beruf mit 80 Prozent reingeht und der Studiengang halt mit 20 Prozent. Man muss auch Kompromisse eingehen: Drei Jahre den Freitagabend und den Samstagmorgen zu opfern, kann man mal in Kauf nehmen. Das ist der Punkt. Es ist stressig, man muss es auch wollen.

Warum haben Sie sich für den Standort Trier entschieden?

Ich bin tatsächlich erst letztes Jahr aus privaten Gründen nach Trier gezogen. Und deshalb hat sich das für mich angeboten. Das Schöne ist allerdings: Wenn ich beruflich versetzt werden sollte, kann ich an einer anderen VWA das Studium weiterführen. Das heißt ich bin im Prinzip nicht an den Ort gebunden.

Das neue Semester beginnt am 8. März. Welche Kurse werden Sie belegen?

Das ist eine sehr gute Frage (lacht). Zumal ich mir den Vorlesungsplan noch nicht ganz genau angeguckt habe. Ich weiß, dass auf jeden Fall Kurse zu Öffentlichem Recht und Buchführung anstehen. Wir kriegen am Anfang vom Semester immer den Vorlesungsplan und können dann ganz genau sehen, wann die Vorlesungen und Prüfungen stattfinden. Die Kurse sind aber festgeschrieben. Da kann man nicht variieren oder sich bestimmte Themen aussuchen.

Sie studieren und haben parallel dazu eine Vollzeitstelle. Das ist gerade in Prüfungszeiten sicher stressig. Wie werden Sie von Ihrem Arbeitgeber und der VWA unterstützt?

Ich glaube bei mir ist es ein Sonderfall. Viele Kommilitonen haben beispielsweise eine Sachbearbeiterstelle und sind dadurch in ihren Arbeitszeiten flexibler. Aber wenn bei mir ein Kunde anruft und sagt, dass ich vorbeikommen soll, dann muss ich halt los. Die ersten zwei Semester waren extrem stressig. Aber mein Arbeitgeber hat immer gesagt, wenn Klausuren sind oder ich mal kurz eine Auszeit brauche, werde ich unterstützt. Da wird meine Arbeit teilweise auf Kollegen verteilt. Das funktioniert wunderbar. Und bei der VWA habe ich auch unglaublich viel Unterstützung bekommen. Das war total liebevoll und familiär. Wenn man zwischendurch den Gedanken hatte: Schafft man das wirklich drei Jahre? Da hat die VWA einen immer motiviert und eine Lösung gefunden.

Was möchten Sie nach Ihrem Abschluss machen?

Also momentan ist geplant, dass ich den Job weiter fortführe. Das Studium mache ich ja insbesondere um meine kaufmännischen Kenntnisse zu vertiefen. Ich möchte auch einfach ein Studium in der Hand haben. Besonders in der heutigen Zeit wird das immer mehr vorausgesetzt. Im Außendienst hat man oft den Stempel, dass man den ganzen Tag nur Kaffee trinkt und Kugelschreiber verteilt. Wenn ich dann den Diplom-Betriebswirt vorweisen kann, zeigt das Engagement und dass ich wirklich etwas lernen möchte.

Was sagen Ihre Familie und Freunde zu Ihrem Studium?

Es ist für alle eine große Herausforderung. Das ist auch ein wichtiger Punkt. Die VWA hat das von Anfang an gesagt. Da lernt man, wer wirklich die Freunde sind, wenn man freitagsabends sagt: Ich komme nicht mit zum Feiern, ich muss lernen oder in die Uni. Aber genauso findet man neue Freunde oder in dem Fall Leidensgenossen (lacht). So kann man sich gegenseitig pushen.

Gibt es einen Aspekt, der Sie an dem VWA-Studium überrascht hat?

So direkt fällt mir nichts ein. Aber ich kann sagen, dass ich eine Kommilitonin kennengelernt habe, mit der mich heute eine unheimlich starke Freundschaft verbindet. Wir haben gemerkt: Obwohl wir sehr unterschiedlich sind, haben wir die gleichen Ziele. Wir unterstützen uns gegenseitig. Ich habe am Anfang gar nicht damit gerechnet, dass man während des Studiums Freundschaften schließen könnte. Da war eher der Gedanke: Man geht in die Kurse, man macht da sein eigenes Ding und hofft, dass man die Prüfungen gut besteht. Aber dass sich daraus doch so viel entwickelt, hätte ich gar nicht erwartet.

Das Gespräch führte Hannah Schmitz.

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