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01.04.2021

Testen für Trier: Stadt reicht Bewerbung als Modellkommune ein

(mic) Die Stadt Trier hat am heutigen Gründonnerstag ein Konzept beim Land Rheinland-Pfalz eingereicht, um als Modellkommune weitere Öffnungen verbunden mit einer umfangreichen Teststrategie möglich zu machen. Das Konzept wurde innerhalb weniger Tage von einer Taskforce mehrerer Ämter im Rathaus erarbeitet. City Initiative, Gastronome, Vertreter der freien Kulturszene, Theater und Museen waren eingebunden. Titel des Konzepts ist: „Testen für Trier. Mit Vorsicht und Bedacht zurück zu mehr Normalität – ein Stufenplan“.

Das Land hatte Kommunen dazu ermuntert, Vorschläge für Modellprojekte einzureichen und als Voraussetzung eine niedrige Inzidenz in den jeweiligen Kommunen formuliert. Da die Inzidenz in Trier seit fast zwei Wochen unter 50 lag, sieht die Stadt diese Voraussetzung als gegeben an. Das Konzept sieht vorsichtige Öffnungen in zwei Phasen vor. Die erste Phase soll sechs Wochen laufen und rechtzeitig vor Ablauf ausgewertet werden. Dazu sollen mit allen Beteiligten Gespräche über die getroffenen Maßnahmen geführt werden.

Die Bewerbung der Stadt enthält einerseits ein Konzept für eine Ausweitung der Schnelltests in Trier und andererseits eine Auflistung, welche Zugangsmöglichkeiten die gültigen Schnelltests bieten sollen.

Das Testkonzept: Mehr Teststationen und mehr Tests

Wichtigster Punkt im Konzept ist die erhebliche Ausweitung der Schnelltests in der Stadt Trier, die auch spontan ohne Anmeldung, citynah aber möglichst auch in Stadtteilen möglich gemacht werden sollen. Die Stadt Trier wird dazu neben der bestehenden Schnellteststation im Messepark eine zweite Schnellteststation in der Europahalle eröffnen. Auch die City Initiative plant mit Unterstützung einer Hilfsorganisation eine weitere Schnellteststation in der Trierer Innenstadt. Auch aus dem Bereich der Trierer Gastronomie gibt es Pläne für weitere Schnelltestkapazitäten. Zudem geht die Stadt davon aus, dass bestehende Teststationen ihre Kapazitäten ausweiten werden. Auch die vorgesehenen Schnellteststationen von gewerblichen Betrieben wie beispielsweise Drogerieketten oder Apotheken sollen einbezogen werden, ebenso wie die Testungen, die in Unternehmen vermehrt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemacht werden.

Der Test als Ticket

Das Zertifikat eines gültigen Schnelltests nach den Vorgaben des Landes soll dann für 24 Stunden als Zugangsticket in verschiedenen Bereichen dienen.

  • Im Einzelhandel: Für Kundinnen und Kunden des Einzelhandels soll auch bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 die Terminvereinbarung entfallen. Die Regulierung bei der Kundenzahl im Einzelhandel soll aber wie bei einer Inzidenz unter 50 in der Corona-Bekämpfungsverordnung erhalten bleiben, damit die Geschäfte trotz des Modellversuchs nicht zu sehr überlaufen werden.
  • In der Gastronomie: Dort wird bereits heute der Schnelltest als Zugangsticket für die Außengastronomie verlangt. Von der Ausweitung der Testkapazitäten und der Steigerung der Teststationen profitiert also auch die Gastronomie. Hygienekonzepte und Kontaktnachverfolgung gelten weiter entsprechend der Corona-Bekämpfungsverordnung.
  • In der Kultur: Im Bereich Kultur sollen dem Stadttheater, das den Probenbetrieb auch in der Pandemiezeit fortgesetzt hat, Aufführungen mit den vom Land vorgegebenen Einschränkungen ermöglicht werden (25 % Belegung, kein Verzehr von Speisen und Getränken, Zugang nur mit gültigem Test). Auch in der Tufa sollen unter strengen Auflagen und mit der vorgegebenen Maximalbelegung Kulturveranstaltungen möglich sein. Geplant ist auch, dies auf einer städtischen Fläche für Open-Air-Veranstaltungen zu ermöglichen. Insbesondere soll dies dazu dienen, Menschen, die hauptberuflich vom Kulturbetrieb leben, wieder eine Auftrittsmöglichkeit zu verschaffen.
  • Beim Sport: Beim Sport sollen auch bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 die Regeln der Corona-Verordnung mit einer Inzidenz von unter 50 weiterhin gelten. Außerdem ist geplant, unter Einhaltung des vorliegenden, strengen Hygienekonzepts testweise Spiele der Gladiators mit maximal zehn Prozent der Zuschauerkapazität in der Arena Trier zuzulassen (max. 450 Zuschauer).

Die Stadt Trier will zügig eine digitalisierte Variante der Testzertifikate umsetzen und dabei möglichst viele der Teststellen in der Stadt mit einbeziehen. Sollte die vom Land derzeit favorisierte Luca-App diese Funktion anbieten, kann diese eingesetzt werden. Alternativ hat die Stadt auch schon weitere Anbieter abgefragt, die zeitnah die digitalisierten Test-Zertifikate anbieten können. Gleiches gilt beim Zugang zum Handel, zur Außengastronomie oder bei den Kultureinrichtungen oder beim Sport: Hier soll eine App zur Zugangskontrolle genutzt werden, die mit der Software der Gesundheitsämter kompatibel ist. Das Land favorisiert dazu derzeit die Luca-App. Sollte diese Funktion zeitnah nicht verfügbar sein, kann sich die Stadt Trier aber auch das Ausrollen der App eines lokalen Anbieters vorstellen oder alternativ die Nutzung der Corona-Warnapp, für die diese Funktion ebenfalls für Mitte April angekündigt ist. Mit einer solchen App soll dem Gesundheitsamt die schnelle Kontaktnachverfolgung im Falle von Corona-Infektionsfällen ermöglicht werden.

Das Land hatte für potentielle Modellkommunen einen Kriterienkatalog mit 19 Punkten formuliert. Alle 19 Punkte sind aus Sicht der Stadtverwaltung beim Trierer Modellversuch nicht einzuhalten, deshalb wurden dem Land im Konzept Alternativvorschläge unterbreitet. Das gilt beispielsweise für die Vorgabe, ein Konzept für eine Zugangsregulierung für die Fußgängerzone zu entwickeln. Eine dauerhafte Absperrung und Einlasskontrolle in die Fußgängerzone ist aus Sicht der Verwaltung aber weder rechtlich möglich noch praktikabel. Die Größe der Trierer Fußgängerzone, die Vielzahl der Zugänge und die zahlreichen Menschen, die nicht zum Einkaufen kommen, sondern in der City leben oder arbeiten, machen eine Absperrung unmöglich. Daher soll die Auslastung der Fußgängerzone über die dort installierten Frequenzmesser überwacht werden. Und der kommunale Vollzugsdienst der Stadt wird verstärkt zu den besonders kundenstarken Zeiten auf Schlangenbildung und Menschenansammlungen kontrollieren.

Das Modellkonzept soll über eine Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsamt und Universität Trier wissenschaftlich begleitet werden.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe sagt zum Modellkonzept: „Angesichts der bundesweit steigenden Corona-Fallzahlen haben wir hier einen Vorschlag unterbreitet, der mit großer Vorsicht und Bedacht das öffentliche Leben etwas leichter machen kann.“

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