Neuer Marx-Guide für das Smartphone
Zu einem Spaziergang durch Trier auf den Spuren von Karl Marx lädt ein im Auftrag der TTM entwickelter Stadtführer ein. Der vom Mobile Media Lab der Hochschule Trier programmierte „Marx-Guide" kann mit dem Smartphone aufgerufen werden und bietet multimediale Informationen zu insgesamt zwölf Orten mit Bezug zu dem Philosophen und zur Trierer Geschichte im 19. Jahrhundert.
Im Haus Simeonstraße 8 hat Marx seine Kindheit und Jugend verbracht, im heutigen Priesterseminar sein Abitur abgelegt und sich im Casino am Kornmarkt wahrscheinlich in seine spätere Frau Jenny von Westphalen verliebt. Wissenswertes zu diesen historischen Orten können Touristen ab sofort unter der Adresse www.marx-guide.de in Text, Bild und Ton abrufen. Zu den weiteren Stationen zählen das Geburtshaus in der Brückenstraße, das Judenviertel, Jennys Wohnhaus in der Neustraße und der künftige Standort der Karl-Marx-Statue von Wu Weishan auf dem Simeonstiftplatz. Natürlich fehlen auch nicht die beiden Museen, in denen ab Mai die Landesausstellung zum 200. Marx-Geburtstag stattfindet.
Mittels Standortbestimmung des Handys und dank des flächendeckenden WLAN der Stadtwerke in der Altstadt kann der Nutzer den nächstgelegenen Ort ansteuern und sich dann auf einen ausführlichen, rund zweistündigen Rundgang begeben oder die kürzere, rund einstündige Tour auswählen. Die Web-App kann aber genauso gut auch am heimischen PC zur Vorbereitung eines Trier-Besuchs genutzt werden. Die Textinformationen, die derzeit auf Deutsch, Englisch und Französisch vorliegen, wurden vom Stadtmuseum zusammengestellt. An einer chinesischen Version wird noch gearbeitet.
TTM-Geschäftsführer Norbert Käthler freut sich über diese Erweiterung des touristischen Angebots: „Es erlaubt den Besuchern, das Leben des jungen Karl Marx in seiner Heimatstadt eigenständig zu entdecken. Wichtig ist mir, dass wir damit ein Angebot für online-affine Zielgruppen haben." Angesprochen seien aber nicht nur Tagestouristen und Kurzurlauber, sondern auch Einheimische.
Das Mobile Media Lab der Hochschule Trier unter der Leitung von Marcus Haberkorn hat sich auf die Entwicklung ortsbezogener, internetbasierter Medien für Handy und PC spezialisiert. Das Ziel ist, so Haberkorn, die beschränkte Wahrnehmung der lokalen Umgebung durch das menschliche Auge virtuell zu erweitern. 2014 wurde eine App zu den Stolpersteinen herausgebracht, die inzwischen in über 50 Städten genutzt wird. 2017 hat das Institut gemeinsam mit der Europäischen Kunstakademie die Datenbank Public Art Trier entwickelt, die Informationen zu mehr als 130 Kunstwerken im öffentlichen Raum bereitstellt.