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09.11.2018 | Vor 80 Jahren

Trier gedenkt der Pogromnacht

Mit einem facettenreichen Programm,  das unter der Gesamtverantwortung der AG Frieden zusammengestellt wurde, gedenkt Trier des 80. Jahrestags der Pogromnacht vom 9. November 1938. Damals wurden jüdische Mitbürger bedroht und getötet und ihre Häuser, Geschäfte und Synagogen geplündert und zerstört. Das Programm, an dem sich unter anderem die Stadtverwaltung, das Theater, die VHS und das Stadtmuseum beteiligen, rückt aber auch dem Umgang mit der historischen Schuld nach der inszenierten staatlichen Gewalt in der NS-Zeit in den Fokus, sowie das jüdische Leben heute.

Zentrale Gedenkveranstaltungen am 9. November

  • 16 Uhr: Mahngang gegen Antisemitismus und Rassismus
    An drei Stationen werden kurze Texte zum Thema Nazidiktatur, Verfolgung und Widerstand von Schülerinnen und Schülern der Berufsbildenden Schule Gestaltung und Technik Trier vorgetragen. Der Mahngang endet gegen 17 Uhr an der Stele der ehemaligen Synagoge.
    Treffpunkt: 16 Uhr Porta Nigra Vorplatz, Trier
  • 17 Uhr: Kranzniederlegung und Trauergebet an der Stele der ehemaligen Synagoge Zuckerbergstraße / Ecke Metzelstraße
  • 17.30 Uhr Veranstaltung zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Pogromnacht von 1938 in den Thermen am Viehmarkt

bis 16. November 2018
Das unbekannte Vernichtungslager Kulmhof

Ausstellung über den Ort, an dem über 140 Trierer Kinder und Erwachsene von den Nationalsozialisten ermordet wurden sowie eine Präsentation über Trierer Familien, die in Kulmhof ermordet wurden. Herausgeber ist die Stiftung „Denkmal für die Ermordeten Juden Europas“.
Foyer der Stadtbibliothek, Am Domfreihof
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr


 Freitag, 9. November, 21 Uhr
„Der Schoß ist fruchtbar noch“

Geschichten von Opfern der Pogromnacht – Geschichten von neuen Tätern Ensemblemitglieder des Theaters Trier erinnern an Triererinnen und Trierer, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltmaßnahmen in Trier wurden. Sie zeigen aber auch Parallelen auf zu den Rechtsextremen von heute, die mehr und mehr in die Mitte der Gesellschaft vordringen.
Studiobühne Theater Trier, Am Augustinerhof
Eintritt frei – kostenfreie Zählkarten an der Theaterkasse erhältlich


Sonntag, 11. November, 17 Uhr
Jüdisch-Christliche Gemeinschaftsfeier zum 80. Jahrestag der Pogromnacht

Juden und Christen wollen in dieser religiösen Gemeinschaftsfeier gemeinsam vor den Gott treten, der vergangene Schuld vergeben kann, aber auch in Bezug auf gegenwärtige und zukünftige Aufgaben mahnt.
Caspar-Olevian-Saal, Willy-Brandt-Platz


Dienstag, 13. November, 19 Uhr
Film: „Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie“

Zwei junge Leute erfahren, dass ihr Großvater im KZ umgekommen ist, der Trierer Apotheker Eduard Haas. Sie gehen den wenigen jüdischen Spuren in ihrer Familie nach, recherchieren in Archiven und dann in der Familie; zehn auf der Welt verstreut lebende Enkel haben sie ausfindig machen können. Die beiden Filmemacher Peter Haas und Silvia Holzinger erzählen von ihren „Abenteuern“, die sie auf der Suche nach dem letzten Juden in ihrer Familie erlebt haben. Sie stehen nach der Aufführung am 13. November zum Gespräch zur Verfügung.
Broadway Filmtheater, Paulinstraße


Freitag, 16. November, 19 Uhr
Vortrag: „Jüdisches Leben in Trier im 19. Jahrhundert: Der schwierige Weg zwischen Integration und Orthodoxie“

Nach 1815 sahen sich Juden in Trier und Umgebung vor vielfältige Herausforderungen gestellt. Der Vortrag wird die schwierigen Startbedingungen der Gemeinde und ihre Entwicklungen über das 19. Jahrhundert hinweg skizzieren. Dabei wird ein Augenmerk auf die Frage gerichtet, was es in praktischer Hinsicht bedeutete, als Angehörige einer religiösen Minderheit in der deutlich vorwiegend katholisch geprägten Stadt zu leben. Michelle Stoffel M.A. und Prof. Dr. Stephan Laux.
Volkshochschule, Raum 5, Am Domfreihof


 Sonntag, 18. November, 11 Uhr
„Tag der Begegnung“

Besuchen Sie die Trierer Synagoge und lernen Sie die heutige jüdische Gemeinde kennen: 11 Uhr Begrüßung mit dem Gemeindechor und Klezmer-Musik, sowie Informationen zum Mizwa-Tag / Mitzvah-Day (Mitzvah= Gute Tat). Ab etwa 13.30 Uhr gemeinsames traditionelles jiddisches Essen. Zudem: Informationsstand der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Trier e.V. und die Wanderausstellung „Jüdisches Trier“ im Gemeindesaal.
Synagoge, Kaiserstraße


 Montag, 19. November, 20 Uhr
„Antisemitismus heute – Bestandsaufnahme und Gegenstrategien“

In Schmierereien, Pöbeleien und Übergriffen, Schändungen jüdischer Friedhöfe und Angriffen auf Synagogen zeigt sich auch heute Judenhass. Studien belegen eine tiefe Verankerung antisemitischer Ressentiments auch in der Mitte der deutschen Bevölkerung. In der Veranstaltung wird der aktuelle Antisemitismus und seine Rolle in verschiedenen politischen Milieus, besonders in rechtspopulistischen Kreisen, beleuchtet. Abschließend werden Handlungsmöglichkeiten gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus vorgestellt. mit Dieter Burgard (Antisemitismusbeauftragter RLP) und Florian Eisenheuer (Antonio-Amadeu-Stiftung Berlin)
Volkshochschule, Raum 5, Am Domfreihof

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