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21.10.2019 | Wettbewerbssieger gekürt

Gärtnern mit Lust und Leidenschaft

Prämierter Vorgarten der Familie Strauß
Erster Preis beim Gartenwettbewerb 2019: Familie Strauß.

Dass es nicht viel Platz braucht, um in der Stadt eine kleine ökologisch wertvolle Oase für Tiere bereitzuhalten, wurde bei der Preisverleihung des vom StadtGrün-Amts organisierten Gartenwettbewerbs deutlich. Manchmal reicht dafür sogar schon ein Fensterbrett. So gefiel einer Amsel das naturnah gestaltete Fensterbrett von Johannes Binsfeld so gut, dass sie darauf nistete und ihre Vogelbabys groß zog. Hierfür erhielt Binsfeld vom StadtGrün-Amt den Sonderpreis für ökologische Wertigkeit. Ökologisch ebenso wertvoll und auch auf kleinem Raum bewirtschaftet wird der Balkon des Montessori-Kinderhauses „Am Fliederbusch" in Euren. „Ein mit viel Liebe zum Detail und insektenfreundlichen Pflanzen hergerichteter Garten, der auch Salat und Kräuter für die Kinder zum Essen bietet", wie Damian Marx vom StadtGrün-Amt in seiner Laudatio betonte.

Die Beteiligung am diesjährigen Wettbewerb „Schönster Vorgarten" der vom StadtGrün-Amt und dem Gärtnerverein Flora organisiert wurde, nahm im Vergleich zum vergangenen Jahr zu – insgesamt gingen 27 Bewerbungen ein. Die fünfköpfige Jury bewertete unter anderem das farbliche Gestaltungskonzept, die Pflanzenauswahl und die ökologische Wertigkeit des Vorgartens. „Umgehauen", wie die Leiterin des StadtGrün-Amts Christine-Petra Schacht betonte, habe die Jury der Garten von Oda und Hans Strauß in Trier-Nord, der mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde. „Er zeichnet sich durch eine unglaublich vielfältige Gestaltung mit Stauden und essbaren Kräutern aus. Man sieht hier, dass Könner mit viel Leidenschaft und Lust am Werk sind", sagte Schacht.

 
Bildergalerie
  • Prämierter Vorgarten der Familie Unterrainer
  • Prämierter Vorgarten der Familie Langen
  • Prämierter Vorgarten der Familie Pfannkuchen

Über den zweiten Platz freute sich Brigitte Unterrainer mit ihrem Bauerngarten, der „sehr ansprechend und harmonisch" gestaltet sei, wie die Jury lobte. Beim dritten Platz konnte sich die Jury nicht einigen, sodass sie pragmatisch entschied, zwei dritte Plätze zu vergeben: an Jürgen Pfannkuchen mit seinem gemischten Schattengarten und Lis Langen mit ihrem Rhododendrongarten mit Blühstauden. Der Sonderpreis für ökologische Wertigkeit bei den Vorgärten ging an Sabine Stölb und ihren Garten mit dem Titel „Wilde Schönheiten".

Wie wichtig naturnahe Gärten für die heimische Tierwelt sind, zeigte Gartenexpertin Annette Fehrholz in ihrem Vortrag. Sie machte auf das große Insektensterben aufmerksam und plädierte dafür, auch im Siedlungsraum wilde Flächen zu gestalten. Wichtig sei die Aussaat von Blühmischungen mit heimischen Arten, die etwa auf regelmäßig stattfindenden Saatgutbörsen in der Region zu haben sind. Mischungen aus dem Discounter oder Baumarkt enthielten hingegen häufig keine heimischen Pflanzenarten, die den vom Aussterben bedrohten Insekten leider nicht helfen würden, so Fehrholz.

„Einheimische Pflanzen und Tiere passen zusammen wie Schlüssel und Schloss", informierte die Expertin. Als Beispiele nannte sie die Scherenbiene, die sich ausschließlich von der Glockenblume ernährt und sogar in deren Blüte schläft. Auch die Schmetterlingsart Tagpfauenauge und der Wasserdost sind untrennbar miteinander verbunden und wer Rotkehlchen im Garten sehen möchte, sollte sich einen Pfaffenhütchen-Strauch pflanzen, da die Vögel seine Beeren liebend gerne fressen. „Damit sichert man sich ein Rotkehlchen-Abo", weiß die Gartenexpertin.

Björn Gutheil

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