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19.08.2019 | Herbst- und Wintersemester

VHS-Programm setzt Akzente für die Digitalisierung

(pe) Mit der Rathaus Zeitung vom 20. August wird das Programmheft der Trierer VHS für das zweite Semester 2019 verteilt. Es liegt außerdem unter anderem im Palais Walderdorff und im Rathaus am Augustinerhof aus. Bereits seit 13. August ist das Programm online verfügbar und die neuen Kurse können gebucht werden. Das Semester beginnt am 9. September und läuft bis 1. März 2020. In dieses Semester fällt der 100. Jahrestag der Erstgründung der Trierer Volkshochschule im Februar 1920. Dieses Jubiläum wird mit einer kleinen historischen Ausstellung und einer Veranstaltung im Februar 2020 gefeiert.

Kurz vor ihrem Jubiläum präsentiert die VHS diverse Neuerungen. Dabei steht nicht zuletzt die Digitalisierung im Blickpunkt. Neben vielfältigen eigenen Schulungen zu Smartphones oder Tablets unterstützt die VHS das Trierer Seniorenbüro bei dem neuen „Digital-Kompass“ durch digitale Stammtische am Domfreihof. Dort können sich Seniorinnen und Senioren treffen, um Fragen zu Internet und neuen Medien an Expertinnen und Experten zu stellen, die jeweils via Bildschirm zugeschaltet sind.

Virtueller Debattenraum

Ein ähnliches, neues Format testet die VHS erstmals in der politischen Bildung: In der Reihe „Smart Democracy“ werden Vorträge anderer Volkshochschulen simultan in den Vortragsraum im Palais Walderdorff oder zu interessierten Nutzerinnen und Nutzern nach Hause übertragen. Die Trierer können sich nach dem Vortrag live an den Debatten beteiligen. Zum Start geht es im November um die Frage, ob der Rechtspopulismus den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedroht. Im Dezember kann jeder nach einer Anmeldung zu Hause am Tablet oder PC Beiträge zum Weltklimagipfel in Chile hören und mitdiskutieren.

Insgesamt stehen erneut über 500 Kurs- und Vortragsangebote im neuen Programmheft, darunter viele Klassiker. 15 Fremdsprachen, darunter Latein und Altgriechisch, sind ein Selbstläufer und gehören teilweise schon seit der Neueröffnung der Trierer VHS im Jahr 1947 zum Programm. Aus 130 Kursangeboten können sich Spracheninteressierte Angebote für die Reise oder für den Beruf in nahezu allen Niveaustufen aussuchen.

Im Schwerpunkt „Deutsch als Fremdsprache“ steht bald ein kleines Jubiläum an: Im Januar 1960 hat die VHS erstmals einen Kurs „Deutsch für Ausländer“ angeboten. VHS-Chef Rudolf Fries zu den Details: „Damals wie heute ging es um die Integration Zugewanderter in die Stadtgesellschaft. Darauf zielte 1960 der Trierer Realschullehrer Matthias Lanfer mit seinem Angebot für die Franzosen und Französinnen in Trier und darauf zielen wir heute, wo wir in den Kursen Teilnehmende aus 70 Nationen haben.“

Seit 2015 habe die VHS in diesem Bereich die Unterrichtsstunden um 50 Prozent erhöht, vor allem um der nach der Ankunft zahlreiche Flüchtlinge stark gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Fries: „Jetzt bewegen wir uns wieder in Richtung Normalmaß. Aber nach wie vor wollen wir zusammen mit den anderen Sprachkursanbietern in Trier sicherstellen, dass alle Bedarfe gedeckt werden. Über 50 Deutschkurse aller Niveaustufen sowie zertifizierte Prüfungen und anerkannte Einbürgerungstests im neuen Programm belegen das eindeutig. Hinzu kommen Angebote für Deutsche und für Zugewanderte, die noch nicht gut Lesen oder Schreiben können.“

Zeitgeschichtliche Ausstellungen

Fünf Ausstellungen greifen zeitgeschichtliche Themen auf und bieten, ergänzt durch Vorträge, eine eigene Form der politischen Auseinandersetzung und Bildung. Nicht weniger lehrreich wird ein bebilderter Vortrag, in dem ein junger Mann über seine Erfahrungen bei einer Tramp-Tour über 50.000 Kilometer durch mehr als 40 Länder berichtet. Zudem gibt es die bekannten Formate „China heute“, „Matinee des Theologischen Quartetts“ und die Vorträge zu Vorsorge und Betreuung. Mit dem Mediationsforum Trier startet eine Reihe, die die schon laufende Serie über Trennung und Scheidung ergänzt. In einer anderen Kooperation rücken VHS und das StadtGrün-Amt das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus.

Nachhaltigkeit ist auch ein wichtiges Stichwort bei der Gesundheitsbildung in der VHS. Die Teilnehmenden können in 130 Kursen lernen, wie sie selbst Entspannungs- oder Aktivierungstechniken einsetzen können, zum Beispiel in über 50 Yoga-Angeboten oder fast 20 Kursen zur Aqua-Fitness. Sie erhalten außerdem Tipps, wie sie sich bewusster ernähren können. In dem neuen Format, „Wein trifft Käse“ und „Bier trifft Käse“, werden nur regionale Produkte verkostet. Unter dem Kultursommer-Motto „Heimaten“ wird gezeigt, dass die Region eine ganze Reihe kulinarischer Spitzenprodukte zu bieten hat und dass bewusste Ernährung in vielerlei Hinsicht einen Beitrag zum Klimawandel leisten kann. Schließlich lassen 100 Angebote der kulturellen Bildung Raum für Kreativität und deren Entwicklung. Lokale und europäische Kunstgeschichte gehört dazu, aber auch die bewährten Kreativkurse wie Malen, Nähen oder Schreiben. Erstmals bietet eine Visagistin Vorträge zur Psychologie der Farben, zur Mode oder gibt konkrete Tipps für ein gutes Make-up.

Das neue Programm erfüllt nach Einschätzung von VHS-Chef Rudolf Fries „erneut den Anspruch nach Vielfalt, nach anerkannten Abschlüssen und Freizeitangeboten.“ Weil dies mit einer hohen Qualität geschehe, erhält die VHS im Herbst zum vierten Mal ein Zertifikat als qualitätsgeprüfte Bildungseinrichtung.

 
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