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15.10.2019

Die Brückenbauerin

Für ihr jahrzehntelanges Engagement um die städtepartnerschaftlichen Beziehungen Triers zu Fort Worth zeichnete OB Wolfram Leibe Hilde Horchler mit dem Ehrenbrief der Stadt Trier aus.
Für ihr jahrzehntelanges Engagement um die städtepartnerschaftlichen Beziehungen Triers zu Fort Worth zeichnete OB Wolfram Leibe (Mitte) Hilde Horchler (mit Blumen) mit dem Ehrenbrief der Stadt Trier aus. Besonders freute sich Horchler auch über die Ernennung zum Ehrenmitglied der Stadtgarde auf Lebenszeit.
1985 schlug die frisch in die USA eingewanderte Deutsche Hilde Horchler dem Bürgermeister des texanischen Fort Worth, Bob Bolen, vor, eine Städtepartnerschaft mit der ältesten Stadt Deutschlands einzugehen – und fand damit Gehör. Für ihr drei Jahrzehnte währendes Engagement zeichnete sie die Stadt nun mit dem Ehrenbrief aus.

Bei der Feierstunde in der Beletage am Domfreihof erinnerte sich die aus dem Odenwald stammende Horchler an die nicht einfache Anfangszeit in einem fremden Land und warum genau das der Auslöser für die Idee einer Partnerschaft mit einer deutschen Stadt war: „Mein Mann wurde 1982 nach Fort Worth versetzt. Der Umzug fiel mir sehr schwer, ich hatte in den ersten Jahren große Sehnsucht nach Deutschland. Also suchte ich nach
einer Möglichkeit, die mich mit meiner alten Heimat wieder in Verbindung bringen würde." Als Frau der Tat trug Horchler beim damaligen Bürgermeister Fort Worths Bob Bolen ihre Idee einer deutschen Städtepartnerschaft vor. Dieser habe sich direkt von ihrer Idee anstecken lassen und gab ihr grünes Licht: „Work for it!", gab er ihr kurz und knapp den Arbeitsauftrag. Horchlers Favorit war Trier. Von den Reisen an die Mosel blieb ihr vor allem die große Gastfreundschaft in Erinnerung. Von den feierlichen Unterzeichnungen der Partnerschaftsverträgen 1987 und 1988 war sie „überwältigt", berichtete Horchler.

Die Partnerschaft Triers mit Fort Worth war und ist eine lebendige – auch dank des Engagements von Hilde Horchler, die für Schüler und Studentenaustausche mitverantwortlich war, Arbeitsplätze für Praktikanten vermittelte und für deren Betreuung sorgte – auch am heimischen Esstisch. In besonderer Erinnerung bleibt ihr die verständnisvolle und tröstende Art der Trierer gegenüber einer Besuchergruppe aus Fort Worth am Tag der Terroranschläge vom 11. September 2001.

Grund ihres jahrzehntelangen Engangements sind unter anderem die Schüleraustausche, die sie für besonders wichtig hält, da sie den „Horizont erweitern und Jugendlichen die Tore zur Welt öffnen", wie sie sagt. Die Städtepartnerschaft hält sie für wichtig, um Menschen über Kontinente hinweg zu verbinden.

Charme und Durchsetzungskraft

OB Wolfram Leibe verwies auf den einstimmigen Beschluss des Stadtrats, Hilde Horchler mit dem Ehrenbrief auszuzeichnen: „Das bringt zum Ausdruck, dass Sie für die Menschen der Stadt etwas ganz Besonderes geleistet haben." Auch Leibe erinnerte an Horchlers Einsatz für das Zustandekommen der Städtepartnerschaft: „Mit Charme und Durchsetzungskraft haben Sie Alt-OB Felix Zimmermann von der Städtepartnerschaft überzeugt", sagte er und betonte: „Hilde Horchler ist die Mutter der Städtepartnerschaft Trier – Fort Worth." Auch Gereon Kohl, Präsident der Fort Worth-Gesellschaft, würdigte Horchlers Arbeit der vergangenen drei Jahrzehnte: „Du warst immer da, wenn du gebraucht wurdest."

Björn Gutheil

 

 
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