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13.05.2022

Ein Handschriftenzentrum für Trier: Feierlicher Festakt zur Gründung

Doppelseite des Ada-Evangeliars
Auch das Ada-Evangeliar, das zwischen 790 und 810 entstanden ist und dessen Text komplett in Gold geschrieben ist, wird in dem neuen Zentrum gebührend Beachtung finden. Foto: Wissenschaftliche Bibliothek/Anja Runkel

(mic) Die Stadt Trier besitzt in Rheinland-Pfalz mit Abstand die meisten Handschriften aus dem Mittelalter. Von den 3100 Handschriften im Land sind in allein im Trierer Stadtarchiv 1300 zu finden, hinzu kommen etwa 700 Fragmente aus dem Mittelalter sowie etwa 5000 Urkunden der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier, zurückreichend bis in das 9. Jahrhundert.

Herausragend im Bestand sind der „Codex Egberti“, seit 2004 Unesco-Weltdokumentenerbe, das „Ada-Evangeliar“ als Leithandschrift der Hofschule Kaiser Karls des Großen (Unesco-Weltdokumentenerbe beantragt), die „Trierer Apokalypse“ (älteste Bildfolge zur Geheimen Offenbarung in einem Buch, um 800 entstanden) sowie das „Evangeliar von St. Maria ad martyres“ (um 800 entstanden, befand sich im Privatbesitz Kaiser Karls des Großen).

Die große Zahl und die hohe Qualität dieser Bestände sowie das Vorhandensein von Universität und Hochschule als potente, fachkundige und wissenschaftlich hoch interessierte Partner in der Stadt haben das Land veranlasst, in Trier das „Internationale Zentrum für Handschriftenforschung“ zu gründen. Die Kostbarkeiten der Wissenschaftlichen Bibliothek entstammen aus dem Gesamtbereich des ehemaligen Kurfürstentums und Erzbistums Trier, das in weiten Teilen identisch ist mit der Ausdehnung des heutigen Landes RLP.

Eröffnet wird das Internationale Zentrum für Handschriftenforschung durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei einem Festakt am kommenden Donnerstag, 19. Mai. Beginn ist um 15.30 Uhr. Zum Programm gehört ein Festvortrag von Dr. Johanna Rachinger, der Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek. Das Thema ihres Vortrags lautet „Was du ererbt von deinen Vätern – Kulturelles Erbe als Aufgabe“. Auch Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Kulturdezernent Markus Nöhl nehmen am Festakt teil. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einem Gang in die Schatzkammer, wo Prof. Dr. Michael Embach Erläuterungen zum Handschriftenzentrum geben wird.

Die Öffentlichkeit ist zum Festakt herzlich eingeladen. Um vorherige Anmeldung wird gebeten unter 0651/718-1429 oder per E-Mail an walburga.hillen@trier.de.

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