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18.02.2019

Bibliothek will für jüngere Leser noch attraktiver werden

(pe) Die Trierer Stadtbibliothek im Palais Walderdorff ist eine der größten Trierer Kultureinrichtungen und wird von unterschiedlichen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten genutzt. Um die Zahl dauerhaft stabil zu halten und neue Interessenten anzusprechen, wurde ein Zukunftskonzept erstellt.

Rudolf Fries ist als Chef des Bildungs- und Medienzentrums auch für die Bibliothek verantwortlich und benennt eine zentrale Herausforderung: „Vor allem aus Platzgründen und wegen der wachsenden Nutzung digitaler Angebote kommen rund 96.000 Bücher und CDs auf den Prüfstand. Dabei geht es um eine Reduzierung und Umsortierung des Bestands: Fries zeigt den Handlungsbedarf an einem Beispiel auf: „Wenn ich mich für das Thema Fahrrad interessiere, die schönsten Touren an der Mosel, aber auch technische oder gesundheitliche Fragen, bin ich derzeit auf vier Etagen unterwegs.“ Seine Kollegin Iris Gesellchen ergänzt: „Die Umstellung ist aber nur schrittweise möglich, denn wir müssen die rund 96.000 Medien einzeln in die Hand nehmen.“

Um die Nutzerzahlen dauerhaft stabil zu halten, richtet die Bibliothek ihren Fokus vor allem auf Kinder und Jugendliche. Unerwartete Unterstützung erhielt die Bibliothek vom Jugendparlament, das mehrere konkrete Verbesserungsvorschläge unterbreitete, darunter ein Leitsystem zu den Altersbeschränkungen, das die Orientierung erleichtert, oder ein Wunschbriefkasten. Zudem ist für Ende Mai ein Jugendbuchtag geplant.

Neben einem attraktiven Bestand setzt die Bibliothek vor allem darauf, durch eine Aufwertung und Verschönerung der Räume als Treffpunkt zum Schmökern in neuen Kinderbüchern, aber auch für das gemeinsame Erledigen von Hausaufgaben noch attraktiver zu werden. Bei der Modernisierung ist die Kinderbuchabteilung zuerst an der Reihe. Die Holzlok wurde bereits dank eines „Trier aktiv im Team“-Projekts erneuert.

Außerdem haben Innenarchitektur-Studierende der Hochschule Trier zwölf Vorschläge zur Modernisierung der Räume vorgelegt. Um junge Familien für die Bibliothek zu gewinnen, spielen Veranstaltungen in der Kinderbuchabteilung eine zentrale Rolle, darunter das Bilderbuchkino. Bei den Kindervertanstaltungen insgesamt wurde im Dezember 2018 der 1000. Besucher begrüßt.

Bei den digitalen Angeboten, darunter die landesweite Onleihe von E-Books, hat sich die intensive Beratung, darunter in der regelmäßigen Sprechstunde, bewährt. Zudem wurden neue Spielekonsolen mit jugendgerechten Angeboten angeschafft. Das ist nach Einschätzung von Fries ein Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe: Diese Angebote können auch Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien zu moderaten Preisen nutzen.

Zahlen zur Bilanz 2018:

  • 93.062 Besucher, minus zwei Prozent im Vergleich mit 2017, Rückgänge vor allem im heißen Sommer (Juli bis September).
  • Aktive Nutzer mit Medienausleihe für zu Hause: plus sechs Prozent, bei der Altersgruppe 60 plus 13 Prozent Steigerung.
  • Rund 300.000 Ausleihen physischer und E-Medien, Zuwachs von knapp 20 Prozent bei E-Medien im Vergleich mit 2017. Anteil der E-Medien von drei Prozent im Jahr 2011 auf 29 Prozent gestiegen.

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