Kaminer, Marx und der neue Mensch
Wladimir Kaminers Medienpräsenz ist ungebrochen. Zwischen Kinoleinwand, Bücherregal und heimischen Flimmerkisten steht der Schriftsteller regelmäßig auf deutschen Bühnen. Anlässlich von Marx' 200. Geburtstag widmet er nun einen Abend in Trier ganz exklusiv dessen Gedanken und begibt sich bei seinem Auftritt im Großen Saal der Tufa am Dienstag, 18. September, 20 Uhr, auf die "Suche nach dem Neuen Menschen".
Die sozialistische Revolution war nicht nur als Akt der Zerstörung gedacht, so Kaminers These, sondern sie war auch ein Akt der Magie. Ihr eigentliches Ziel war das Heraufbeschwören des Neuen Menschen. Mit dem alten Menschen war nämlich kein kommunistischer Staat zu machen, dafür war er zu schwach, zu gierig, zu "krümelkackerisch", zu klein. Doch wo kriegt man einen Neuen her? Die Suche ging gleichzeitig auf mehreren Wegen vor sich.
Wladimir Kaminer wurde 1967 in Moskau geboren und lebt seit 1990 in Berlin-Prenzlauer Berg, direkt am Mauerpark. Privat ein Russe, beruflich ein deutscher Schriftsteller ("Russendisko"), ist Kaminer die meiste Zeit unterwegs mit Lesungen und Vorträgen.