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18.08.2020

Schuljahr startet mit zahlreichen Premieren

Viele Corona-Auflagen / Gebäude C der IGS bezogen

Atrium im IGS-Gebäude
Eine Neuerung im sanierten IGS-Gebäude C ist die Überdachung des Innenhofs. Dort ist ein attraktives Atrium entstanden.
Für Kinder und Jugendliche gibt es mit dem neuen Schuljahr erstmals seit dem Lockdown wieder regulären Unterricht – aber mit Auflagen: Mund-Nase-Masken sind in Bussen, auf dem Schulgelände und in den Gebäuden obligatorisch, aber nicht im Unterricht. Zudem gilt bis auf unterrichtsbedingte Ausnahmen ein Abstand von 1,50 Meter. Das Amt für Schulen und Sport und die Gebäudewirtschaft arbeiteten mit Hochdruck an der Umsetzung des aktualisierten Hygienekonzepts.

Schwerpunkte waren unter anderem die Versorgung mit Desinfektionsmitteln, die Lüftung sowie Einbahnstraßen-Systeme bei den Wegen in den Schulen, um die Klassen getrennt zu halten. In Klassen- und Kursräumen sind feste Sitzordnungen einzuhalten, um eine Durchmischung von Lerngruppen zu verhindern. Zudem empfiehlt das Bildungsministerium versetzte Pausenzeiten und die Zuordnung fester Zonen auf dem Schulhof für einzelne Gruppen. Auch für die Umsetzung dieser Vorgaben ist die Stadt als Schulträger zuständig.

Das Hygienekonzept des Landes enthält gleich zu Beginn den Hinweis, dass Personen, die mit Corona infiziert sind oder bei denen es verdächtige Symptome gibt, Schulen nicht betreten dürfen. Das gilt auch für Personen, die in den letzten 14 Tagen Kontakt mit einem Infizierten hatten oder in Quarantäne sind. Dagegen ist für Schülerinnen und Schüler, die einen „banalen Infekt ohne deutlich Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens" beziehungsweise einen Schnupfen, leichten Husten oder Halsschmerzen haben, kein Ausschluss nötig. Das gilt auch bei Heuschnupfen oder einer Pollenallergie.

Das Personal an Schulen kann sich freiwillig auf das Virus testen lassen. Die Kosten übernimmt das Land. Dieses freiwillige Angebot ergänze dessen Teststrategie mit anlassbezogenen Tests beim Auftreten von Symptomen sowie Reihentests an einzelnen Schulen und Kitas. Das Konzept legt auch fest, wann wieder Homeschooling praktiziert werden würde: Steigt in einer Region die Zahl der Corona- Neuinfektion auf über 50 – bezogen auf 100.000 Einwohner – wird diese Umstellung eingeleitet. Die Entscheidung, ob bei Infektionen von Kindern oder Lehrern eine ganze Schule geschlossen oder nur eine Klasse in Quarantäne geschickt wird, trifft das zuständige Gesundheitsamt.

Wegen der zahlreichen Unterrichtsausfälle seit März fand in den Ferien erstmals eine Sommerschule in Zusammenarbeit des Landes und des Amts für Schulen und Sport statt. Da die Premiere erfolgreich verlief, gibt es beim Land Überlegungen für eine Neuauflage in den Herbstferien.

Am gestrigen Montag gab es noch eine weitere Premiere: Die Integrierte Gesamtschule (IGS) am Wolfsberg hat ihr generalsaniertes Gebäude C bezogen. Dieses Großprojekt hatte die Gebäudewirtschaft Trier vor große Herausforderungen gestellt. Die Fertigstellung verzögerte sich um fast drei Jahre. Das Gebäude hat nun hochmoderne Lehrküchen und naturwissenschaftliche Fachklassenräume sowie eine Mensa. Die Generalsanierung dieser Immobilie und des angrenzenden Gebäudes L kosten insgesamt rund 16,5 Millionen Euro. Bürgermeisterin und Schuldezernentin Elvira Garbes freut sich sehr, „dass die IGS nach den vielen Entbehrungen pünktlich zum Schulstart in das frisch renovierte Gebäude einziehen kann. Durch die engmaschige und gute Zusammenarbeit mit dem Baudezernat ist es gelungen, den aktuellen Zeitplan einzuhalten. Wir hoffen, dass Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sich in dem wirklich gelungenen Gebäude wohl fühlen."

Das Gebäude C war 2014 in Container ausgelagert worden. Direkt zu Beginn der Sanierung kam es durch statische Probleme und rechtliche Verfahren zu einer Verzögerung des Rohbaus bis August 2015. Ferner zeigte sich, dass der Plan, das Gebäude L bei laufendem Betrieb umzubauen, nicht umsetzbar war. Daher wurde der Kauf eines Modulbaus in Holztafelbauweise beschlossen. Es wurde zwischen September 2016 und April 2017 errichtet und von der Mittelstufe und später von der Oberstufe bezogen.

Durch weitere rechtliche Verfahren, Fremdkündigungen, schlechtes Wetter, Betonschäden sowie mangelhafte Leistungen des Planungsbüros für die technische Gebäudeausrüstung, die zu einer Kündigung des Vertrags führten, verzögerte sich die für Herbst 2017 geplante Fertigstellung des Gebäudes C bis in den Sommer 2020.

Petra Lohse