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01.03.2013

Viele Ideen für attraktiveres Moselufer

Viele Argumente wurden beim Workshop Moselufer ausgetauscht.
Viele Argumente wurden beim Workshop Moselufer ausgetauscht.
Viele kleine, aber gute Ideen führen zur dauerhaften Aufwertung des Moselufers. Darauf hoffen die rund 50 Teilnehmer des Bürgerworkshops in Trier-Nord. Von der Schaffung von Grillplätzen bis zur besseren Beleuchtung des Radwegs reicht die breite Pallette ihrer weitgehend pragmatischen Vorschläge.

Das Ergebnis einer intensiven zweistündigen Diskussion im schmucken neuen Vereinsheim der Rudergesellschaft Trier hängt an vier Tafeln: Mehrere Dutzend bunter Zettel, auf denen die Teilnehmer des Workshops ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge für das Moselufer in Trier-Nord notiert haben. Joachim Konrad vom Landschaftsarchitekturbüro BGHplan ist zufrieden: „Es hat sich gezeigt, dass die Anwohner als Experten für diese  Planung unverzichtbar sind. Es wurden viele Aspekte aufgezeigt, die wir bisher noch nicht auf dem Schirm hatten.“ Iris Wiemann-Enkler, Leiterin des Stadtplanungsamtes, stimmt zu: „Das war heute sehr produktiv, weil das alles Ideen sind, die machbar sind.“

Die Planung, die als „Modellvorhaben der Raumordnung“ (MORO) vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert wird, soll, so Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani, beispielhaft zeigen, wie das Moselufer zu einem attraktiven stadtnahen Freizeit- und Erholungsraum umgestaltet werden kann. Mit der Umsetzung hat die Stadt BGHplan beauftragt.

Christoph Heckel erläuterte den Bürgern die bisherigen Überlegungen des Büros. Der Abschnitt zwischen Jugendherberge und Hospitalsmühle bietet sich demnach besonders für eine Umgestaltung an, weil die Wohnbebauung und verschiedene Freizeiteinrichtungen wie das Exhaus und das Nordbad einen Puffer zwischen der Uferstraße und dem Fluss bilden. Zudem wird mit der anstehenden Konversion der Kaserne Feuvrier ein wichtiger Impuls gesetzt. Der Investor hat sich verpflichtet, auch für die Ufergestaltung Geld in die Hand zu nehmen.

Die Nutzungsvorstellungen des Büros reichen von einer für Jugendliche attraktiven Zone mit Open-Air-Veranstaltungen bis in die Abendstunden bis zu einem Badestrand am Nordbad. Besondere Akzente sollen jeweils dort gesetzt werden, wo Verbindungswege aus der Stadt auf die Uferpromenade treffen. Dabei muss stets der Hochwasserschutz beachtet werden: Größere Gebäude sind im Überschwemmungsgebiet nicht zulässig.

Schwerpunkte

Die Bürger fanden sich anschließend zu vier Arbeitsgruppen zusammen und ergänzten dieses Grundkonzept mit einer Fülle von Einzelvorschlägen. Folgende Schwerpunkte kristallisierten sich unter anderem heraus:
  • bessere Beleuchtung und Ausbau der Uferpromenade
  • attraktive, terrassenartige Zugänge zum Ufer
  • Strandbad mit offener Liegewiese und Kiesufer
  • mehr Sauberkeit durch Eigenverantwortung, öffentliche Toiletten und zusätzliche Abfallbehälter
  • Parkplätze schaffen im Bereich Bootshaus/Jugendherberge
  • bessere Anbindung des städtischen Moselradwegs an das überregionale Netz in Richtung Ruwertal und Mittelmosel
  • neue Anlegestellen für Privatboote
  • besserer Zugang zum Moselufer aus dem Maarviertel über die Zurmaiener Straße
Die Chancen, dass viele dieser Ideen mittelfristig zum Tragen kommen, stehen nicht schlecht, weil die Stadt auf die Unterstützung privater Investoren und auf Zuschüsse der Landesregierung, zum Beispiel für die ohnehin anstehende Sanierung des Hochwasserdamms, hoffen darf. Und weil die Bürgervorschläge sich durchweg am Machbaren orientiert haben.