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15.07.2022

Chance für Gewerbeansiedlung im "ParQ54"

Ortstermin auf dem Gelände des künftigen Gewerbegebiets und Präsentation des Logos
Auf dem Gelände, wo derzeit noch große Schutthaufen liegen, präsentiert Oberbürgermeister Wolfram Leibe (rechts) Titel und Logo des neuen Gewerbequartiers „ParQ54“ gemeinsam mit Christiane Luxem (Leiterin Wirtschaftsförderung), Jörg Hennefeld, Andreas Kardelky und Christian Reinert (alle SWT) sowie Projektleiter Alexander Fisch (Wirtschaftsförderung, v. l.).

Noch liegen auf dem Gelände der ehemaligen General-von-Seidel-Kaserne an der Gottbillstraße große Schutthaufen und mit schwerem Gerät werden die alten Gebäude abgerissen. Doch schon Anfang 2024 sollen sich dort Betriebe ansiedeln – im neuen Gewerbe-Quartier mit dem Namen „ParQ54", das modern und nachhaltig geplant wird.

Wie groß das Interesse an Gewerbeflächen in Trier ist, macht bereits die Menge der Anfrage deutlich, die bei Projektleiter Alexander Fisch von der städtischen Wirtschaftsförderung auf dem Tisch liegen: „Rund 80 Unternehmen haben sich bereits bei uns gemeldet. Dabei haben wir noch gar nicht aktiv mit der Vermarktung begonnen." Die Bewerbungsphase für die Unternehmen soll – nach Zustimmung des Stadtrats zum Satzungsbeschluss - Ende 2022 starten, erste Ansiedlungen im „ParQ54", kurz „Q54" sind für Anfang 2024 geplant. Das Q steht dabei für Quartier und 54 sind die ersten beiden Ziffern der Postleitzahl Triers. OB Leibe, der um den großen Bedarf um Gewerbeflächen in der Stadt weiß, freut sich über das Projekt und die damit verbundenen Einnahmen durch die Gewerbesteuer. Er umreißt die Dimensionen folgendermaßen: „Wir investieren als Stadt 30 Millionen Euro in die Entwicklung des neuen Gewerbe-Quartiers und gehen von Folgeinvestitionen der Unternehmen, die sich dort ansiedeln, von rund 150 Millionen Euro aus."

Auf dem zehn Hektar großen ehemaligen Militärgelände sind zwischen 30 und 35 Ansiedlungen möglich. Hauptzielgruppe sind Trierer Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Aber auch überregional wird für das neue Quartier, das sich in einer Top-Lage samt Bahnhaltepunkt und Bushaltestelle befindet, geworben: auf der größten Messe für Gewerbeimmobilien Europas, der Expo Real in München.

Geplant ist, auf dem Gelände einen großen Quartiersplatz mit Aufenthaltsqualität zu errichten, der in eine Grünachse integriert ist. Zur Vermeidung von Verkehrsbehinderungen sind zwei Wartebereiche für Lkw vorgesehen. Dass Ökonomie und Ökologie im Gleichklang möglich sind, beweisen die Planerinnen und Planer des Gewerbequartiers bei der Wärmeversorgung. Mit im Boot sind wieder die Stadtwerke, die bereits in anderen Großprojekten innovative und nachhaltige Lösungen realisiert haben.

Neue Wege bei Wärmeversogung

Im neuen „Q54" gehen sie bei der Wärmeversorgung nochmals neue Wege: Laut Christian Reinert von den Stadtwerken wollen sie CO2-neutrale Wärme aus Abwasser erzeugen. Genauer gesagt soll ein Niedrigtemperatur-Netz errichtet werden, das aus der Umgebungswärme gespeist wird. Und die dazu notwendige Energie soll über einen Wärme-Tauscher aus dem Abwasser entnommen werden. Die Rahmenbedingungen vor Ort sind hierfür optimal: Da bis auf wenige Ausnahmen alle Gebäude neu errichtet werden, erreichen diese einen hohen Energieeffizienzstandard und können mit niedrigen Netztemperaturen bei geringen Wärmeverlusten versorgt werden. Außerdem verläuft parallel zum Standort an der Luxemburger Straße ein Kanal Richtung Klärwerk, aus dem die SWT die Abwasserwärme gewinnen können. Zudem sorgen die SWT für Glasfasernetz im gesamten Areal und bauen Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

Ebenfalls auf dem Gelände untergebracht werden die Löschzüge Euren und Zewen, die Hundestaffel der Berufsfeuerwehr und Teile der Stadtverwaltung. Für letztere werden drei Gebäude, die in einem erhaltenswerten Zustand sind und deren Bausubstanz in Ordnung ist, saniert. Hierfür hat der Stadtrat in seiner vergangenen Sitzung Grünes Licht gegeben. Welche Ämter in den Gebäuden ihre Büros haben, steht laut OB Leibe noch nicht fest. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass die Sanierung und Eigennutzung der Gebäude gegenüber einem Verkauf aufgrund von Mieteinsparungen deutlich wirtschaftlicher ist. Entstehen werden bis zu 200 Arbeitsplätze in moderner und offener Bauweise. Zunächst wird jedoch das Gewerbe-Quartier entwickelt, die Sanierung der späteren Verwaltungsgebäude soll ab September 2024 beginnen.